Land eröffnet erstes Pflege- und Förderzentrum

In Perchtoldsdorf (Bezirk Mödling) ist das erste Pflege- und Förderzentrum für behinderte Kinder eröffnet worden, das vom Land geführt wird. Ein weiteres Zentrum ist in Planung. Es soll bis 2018 in Waidhofen an der Ybbs entstehen.

Bislang wurde die Behindertenhilfe in Niederösterreich ausschließlich von Trägerorganisationen wie der Lebenshilfe oder der Caritas durchgeführt. Um die Träger bei Kindern und Jugendlichen mit großem Pflege- und Förderbedarf zu entlasten, soll es künftig zwei vom Land Niederösterreich selbst geführte Einrichtungen geben. In Perchtoldsdorf wurde vor kurzem die erste dieser Einrichtungen eröffnet.

Pflege- und Förderzentrum Perchtoldsdorf

ORF

In dem neuen Pflege- und Förderzentrum in Perchtoldsdorf werden 40 schwer behinderte Kinder und Jugendliche betreut

In dem neuen Pflege- und Förderzentrum in Perchtoldsdorf gibt es neben Wohngruppen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit Behinderung auch eine Schule und einen Kindergarten. Laut Ulrike Götterer, der Direktorin des NÖ PFZ Perchtoldsdorf, seien bestehende Konzepte evaluiert und um neue Betreuungsformen ergänzt worden.

Sechs Wohngruppen für Kinder und Erwachsene

Alle sechs Wohngruppen in Perchtoldsdorf sind spezialisiert und werden von Sozialpädagoginnen und Gruppenhelferinnen umfassend betreut: Zwei Wohngruppen sind teilmobilen Jugendlichen vorbehalten, eine zehn schwerstbehinderten Erwachsenen, eine weitere dient diesen als Tagesstätte, die beiden restlichen Gruppen differenzieren nach dem Grad des medizinischen Aufwandes bis hin zum Wachkoma. Insgesamt kümmern sich 73 Mitarbeiter um 60 Klienten.

Pflege- und Förderzentrum Perchtoldsdorf

ORF

Im Pflege- und Förderzentrum in Perchtoldsdorf sind 73 Mitarbeiter beschäftigt

Das Land Niederösterreich investierte in das neue Pflegekonzept 11,7 Millionen Euro. Im Jahr 2018 wird das zweite Pflege- und Förderzentrum des Landes in Waidhofen an der Ybbs eröffent. „Im Zuge der Neuaufstellung unserer Kinder- und Jugendheime hin zu kleineren dezentralen Einheiten wurden auch diese beiden Standorte neu konzeptioniert und zur Gänze in die Behindertenhilfe übernommen, was nicht zuletzt auch den Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention entspricht“, hielt Landesrätin Barbara Schwarz (ÖVP) am Dienstag fest.

Links: