Shakespeare-Abend eröffnet Thalhof-Festival

Mit „Power to hurt“ eröffnet Intendantin Anna Maria Krassnigg am Wochenende das Thalhof-Festival in Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen). Sie zeigt dabei eine musikalische Kinobühnenschau nach William Shakespeare.

„Wir feiern am Eröffnungswochenende 400 Jahre Shakespeare am 400-jährigen Thalhof“, sagt Intendantin Anna Maria Krassnigg. Sie präsentiert dabei im Ballsaal des Thalhof eine Mischung aus Schauspiel, Film und Musik. „400 Jahre gehen eben weder an Künstlern und ihren Werken, noch an Häusern spurlos vorbei“, so Krassnigg.

Power to hurt

Martin Schwanda

Der Komponist und Sound/Visual-Designer Christian Mair hat themenrelevante Texte aus den Historien, vor allem aber aus den Sonetten von Shakespeare vertont. Songs und Balladen sind so in Zusammenarbeit mit dem Schauspieler und Sänger Raphael von Bargen entstanden. Als Interaktionsebene dient dabei der Film: Sequenzen zeigen traumartige szenische Assoziationen und verbinden sich auch akustisch mit dem Geschehen auf der Bühne.

„Shakespeare’s Figuren eint die Power to hurt“

Anna Maria Krassnigg beschreibt die Inszenierung als „dichtes Filmtheaterkonzert zu einem abgründigen Thema, das sowohl Kenner wie ‚Theaterferne‘ neu mit dem Genie des großen Dramatikers infiziert.“ Nach ihrem Erfolg mit der Kinobühnenschau „La Pasada“ lässt sie nun im Thalhof eine Spielart der darstellenden Kunst neu entstehen, die Kino und Theater miteinander vereint. Neben politisch-moralischen Texten aus den Historien, vor allem aus Shakespeares „Richard II.“ und „Richard III.“, die musikalisch und schauspielerisch dargestellt werden, bekommt das Publikum auch Liebeslyirk durch die Sonette zu hören.

Veranstaltungshinweis
„Salon5“ am Thalhof, von 10. August bis 4. September 2016 am Thalhof, Reichenau an der Rax

„Kaum jemand hat Leid und kriminelle Energie des Ausgegrenzten, aber auch schlicht des Außerordentlichen, ‚außer der Norm‘ sich verhaltenden Menschen derart plastisch, vielfältig und genau beschrieben wie William Shakespeare“, so Krassnigg. „All diese Figuren eint - scheinbar angeboren, wie beim dritten Richard, scheinbar mühsam erlernt im Fall von Macbeth - die Power to hurt“. Etwa im berühmten ersten Monolog von Richard III. wird dies laut Krassnigg verdeutlicht: „Die Macht, oder die Willensstärke, sich und andere zu verletzen, die über eigentliche Skrupellosigkeit hinausgeht, ist ihm die Bedingung ‚monströsen‘ Verhaltens“.

Power to hurt

Martin Schwanda

Salongespräche als weiterer Festival-Höhepunkt

Weitere Highlights der diesjährigen Thalhof-Saison bilden das Kammerspiel „Herr Grillparzer fasst sich ein Herz und fährt mit einem Donaudampfer ans Schwarze Meer“ von Erwin Riess, die Uraufführung des Musiktheaterprojekts „Die Braut oder Moderne Frauen“ mit Texten von Arthur Schnitzler und Elfriede Jelinek, das szenische Bachmann-Jelinek-Doppelporträt „Es gibt mich nur im Spiegelbild“ mit Maxi Blaha und eine Kurzfilmproduktion von Studierenden der Filmakademie Wien. Weiters gibt es Salongespräche unter anderem mit Franz Schuh, Angelika Hager, Paulus Hochgatterer und Konrad Paul Liessmann.

Links: