Deutlich mehr Zuwanderung im Vorjahr

88.000 Asylanträge wurden 2015 in Österreich verzeichnet. Auch in Niederösterreich gab es im Vorjahr deutlich mehr Zuwanderung. Die Flüchtlingsintegration sei hier aber auf dem richtigen Weg, sagt Migrationsforscherin Gudrun Biffl.

17.000 Menschen wanderten im Vorjahr aus dem Ausland nach Niederösterreich ein. Das ist ein Anstieg um 67 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014. Im Verhältnis zum Rest Österreichs ist der Ausländeranteil hier aber relativ gering. Während in Niederösterreich im Vorjahr 9,2 Prozent der Gesamtbevölkerung Menschen ohne österreichische Staatsbürgerschaft waren, lag der Anteil österreichweit bei 14,6 Prozent. Insgesamt liegt Niederösterreich damit an vorletzter Stelle hinter dem Burgenland. „Das Gefühl, dass Fremde einen umgeben, müsste eigentlich in Niederösterreich weniger ausgeprägt sein als beispielsweise in Wien“, sagt Gudrun Biffl, Migrationsforscherin an der Donau-Universität Krems.

Hälfte der Migranten stammt aus EU-Raum

Insgesamt lebten im Vorjahr etwa 230.000 Menschen mit Migrationshintergrund in Niederösterreich - das sind 14 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Statistik zeigt auch, dass die Hälfte der Niederösterreicher, die im Ausland geboren wurden, aus dem EU-Raum stammt. Dabei handelt es sich vor allem um Bildungsmigranten aus Deutschland sowie um Zuwanderer aus Süd-Ost-Europa.

Die Flüchtlinge machen in der Statistik für 2015 etwa 19 Prozent der Zuwanderer aus. Die Flüchtlingsintegration sei laut Gudrun Biffl in Niederösterreich auf dem richtigen Weg: „Es haben zwar noch nicht alle Gemeinden die 1,5 Prozent der anerkannten Flüchtlinge aufgenommen, aber der Weg ist geebnet und die Einstellung der Bevölkerung ist grosso modo nicht wahnsinnig negativ. Also ich glaube, Niederösterreich steht nicht schlecht da“, so die Migrationsforscherin.

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