Immer mehr Gemeinden werden pestizidfrei

Die Aktion „Natur im Garten“ und die Garten Tulln haben eine Halbjahresbilanz gezogen: 60 von 573 niederösterreichischen Gemeinden pflegen ihre Grünflächen ohne Pestizide. Auch das Bewusstsein zur ökologischen Pflege steigt.

Allein im ersten Halbjahr 2016 hätten sich 8.000 Menschen darüber informiert, wie sie ihren Garten naturnah pflegen können, sagt Landeshauptmann-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) bei der Halbjahresbilanz von „Natur im Garten“ und der Garten Tulln. Für die Gemeinden gäbe es ein klares Ziel, bald sollen alle 573 niederösterreichischen Gemeinden ihre Grünflächen pestizidfrei pflegen.

„Bei Beginn dieser Initiative waren es 80 Tonnen an chemischen Düngemitteln, die verwendet worden sind. Es ist gelungen, mit der Initiative ‚Natur im Garten‘ diese Menge zu halbieren“, so Mikl-Leitner und zieht für das erste Halbjahr 2016 eine erfolgreiche Bilanz.

Natur im Garten

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Bewusstsein zur ökologischen Pflege nimmt zu

Die Garten Tulln sind als einzige ökologische Gartenschau Europas bekannt und diesen Ruf wolle man noch weiter ausbauen, so Mikl-Leitner. Man sei daher auch mit anderen Gartenschauen in Kontakt, etwa mit der Insel Mainau sei eine Kooperation angedacht. Angeboten werden auch Workshops und Seminare. Das Bewusstsein zur ökologischen Pflege nehme einer Umfrage zufolge bei privaten Personen und bei Gemeinden zu: Für 93 Prozent der Niederösterreicher seien Gärten eine Wohlfühloase und 75 Prozent setzten bei der Unkrautbekämpfung auf ökologische Maßnahmen.

Bad Traunstein sei die 60. Gemeinde, die mittlerweile ihre Grünflächen nach den Kriterien von „Natur im Garten“ - also gänzlich ohne chemische Düngemittel, Torf und Pestizide - pflege, so Mikl-Leitner. Ziel sei es, dass diese Jahr für Jahr mehr werden. „Wir wollen das Bewusstsein des ökologischen Gedankens stärken“, so Mikl-Leitner.

Man biete daher auch Weiterbildungsmöglichkeiten für Gemeindemitarbeiter an. Neben dem bewährten Grünraum-Lehrgang startet im Herbst der erste Master-Lehrgang „Ökologisches Grünraummanagement“ auf der Donau-Universität Krems.

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