Private Zahlungsmoral ist besser geworden

Für heimische Unternehmen gibt es eine gute Nachricht, denn die meisten Kunden begleichen ihre Rechnungen fristgerecht. Die Zahlungsmoral hat sich laut einer Erhebung der Wirtschaftsauskunftei CRIF Österreich verbessert.

Im Beobachtungszeitraum von Juli 2015 bis Juli 2016 sank die Zahl jener Österreicher, deren Rechnungen an ein Inkassobüro übergeben werden mussten. Konkret wurde bei 1,4 Prozent der Österreicher eine Inkassomeldung neu eröffnet, nach 1,8 Prozent im Jahr davor.

Während die Zahl der Inkassofälle gesunken ist, ist die durchschnittliche Forderungshöhe gestiegen - in Niederösterreich um elf Prozent. Im Bundesvergleich ist die durchschnittliche Höhe der Inkassomeldungen hier mit 390 Euro jedoch am niedrigsten, im Bundesschnitt beträgt sie 405 Euro. Im Durchschnitt werden 5,5 Prozent der Inkassomeldungen innerhalb von 30 Tagen beglichen (2015: sieben Prozent), zwölf Prozent der offenen Forderungen werden zwischen 31 und 90 Tage bezahlt (2015: 14 Prozent).

Die beste Zahlungsmoral haben die Burgenländer, gefolgt von den Tirolern, die Niederösterreicher belegen Rang drei. Die meisten Inkassomeldungen kommen aus den Bundesländern Salzburg, Kärnten und Wien.

Männer haben höhere Schulden als Frauen

Die aktuelle Studie ergab zudem, dass die durchschnittliche Forderungshöhe bei Männern mit circa 478 Euro um knapp ein Drittel höher ist als bei Frauen mit etwa 333 Euro. Allerdings stieg die Schuldenhöhe gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres bei den Geschlechtern unterschiedlich stark: bei den Männern um 18 Prozent und bei den Frauen um neun Prozent.

Die Erhebung von CRIF zeigt auch, dass junge Menschen weitaus öfter von Überschuldung betroffen sind als ältere. So gibt es in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen 14-mal so viele Personen mit offenen Forderungen wie in der Altersgruppe der 80- bis 84-Jährigen. Ab 45 Jahren sinkt der Anteil der Personen mit Inkassomeldungen stark ab (nur mehr 6-mal so viele Personen wie in der Altersgruppe der 80- bis 84-Jährigen).

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