SBO: 16,9 Millionen Euro Halbjahresverlust

Der börsennotierte Ölfeldausrüster Schoeller-Bleckmann (SBO) leidet weiterhin unter den ölpreisbedingt geringen Investitionen der Ölbranche. Im ersten Halbjahr 2016 wurde ein Verlust von 16,9 Millionen Euro verzeichnet.

Man sei im ersten Halbjahr 2016 mit einer weiteren Verschlechterung des Marktumfeldes konfrontiert gewesen, teilte das Unternehmen Schoeller-Bleckmann am Mittwoch in einer Aussendung mit. Die Ölgesellschaften hätten ihre Investitionen noch weiter reduziert, die Zahl der weltweiten Bohranlagen ging damit erneut zurück, heißt es. Unterm Strich verzeichnete Schoeller-Bleckmann im ersten Halbjahr einen Verlust von 16,9 Millionen Euro. Der Großteil davon entfiel bereits auf das erste Quartal mit einem Minus von 15 Millionen Euro - mehr dazu in Schoeller-Bleckmann: 15 Millionen Euro Verlust (noe.ORF.at; 25.5.2016).

Insgesamt halbierte sich der Umsatz von Schoeller-Bleckmann im ersten Halbjahr auf 88,0 Millionen Euro - ein Rückgang um 53 Prozent. Der Zahl der Neuaufträge ging um 28 Prozent zurück. Der Auftragsstand lag Ende Juni bei 21,1 Millionen Euro, nach 34,3 Millionen Euro Ende 2015, teilte SBO am Mittwoch mit.

Weitere Sparmaßnahmen und Kurzarbeit

Als Antwort auf das schwierige Marktumfeld setzt Schoeller-Bleckmann weitere Spaßmaßnahmen. Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielles Vermögen wurden im ersten Halbjahr um 54 Prozent zurückgefahren, ausgenommen davon blieb der Bereich Forschung und Entwicklung. Außerdem wurde Ende des ersten Halbjahres die Restrukturierung der Aktivitäten in Singapur beschlossen. Die geplante Verschmelzung der beiden dort angesiedelten Töchter soll nachhalige Kostenvorteile bringen.

Wegen der Marktsituation führte Schoeller-Bleckmann am Standort in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) bereits im Februar des heurigen Jahres Kurzarbeit ein - mehr dazu in Kurzarbeit bei Schoeller-Bleckmann (noe.ORF.at; 5.4.2016). Diese Kurzarbeit wurde nun bis 31. Jänner 2017 verlängert. Gegenüber der APA sagte der Vorstandsvorsitzende Gerald Grohmann er sei froh, während der Kurzarbeit den Mitarbeiterstand von knapp 320 halten zu können.

Trendwende für 2017 erwartet

Bei Schoeller-Bleckmann rechnet man auch in naher Zukunft mit einem Abschwung in der Ölbranche. Grohmann erwartet 2017 ein Ende des Ungleichgewichts am Ölmarkt, wodurch die Ölindustrie zu neuen heiß ersehnten Investments veranlasst werden könnte. 2016 sei für SBO ein „extrem schwieriges Jahr“, das gelte auch für die nächsten Quartale, so Grohmann zur APA.

Die Erwartung sei, dass es 2017 zu einer Balance von Angebot und Nachfrage auf den internationalen Ölmärkten kommt und deshalb von den Playern der Ölindustrie wieder mehr investiert wird. Aufgrund des hohen Cash-Bestands, der geringen Nettoverschuldung und der hohen Eigenkapitalquote sei das Unternehmen aber „auch für eine längere Durststrecke gerüstet“, heißt es in einer Aussendung des Unternehmens von Mittwoch.

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