„Mechanische Tierwelt“ aus Blech
Die Kuratoren der ungewöhnlichen Naturausstellung sind Sebastian Köpcke und Volker Weinhold. Die zwei Berliner Fotografen und Ausstellungsgestalter haben mechanisches Blechspielzeug aus der Zeit von 1900 bis 1970 gesammelt. Aus dieser Passion heraus wurde eine Ausstellung entwickelt, die einerseits eine Auswahl ihrer aus der ganzen Welt stammenden Sammlungsbestände und andererseits großformatige Fotografien zeigt.
Schlangen, Elefanten und Käfer aus Blech
Für die Fotografien wurden die Tierchen in speziell dafür gestaltete Szenerien gesetzt, die den natürlichen Habitaten ihrer lebenden Vorbilder nachempfunden sind. So ringelt sich eine Schlange im Sand, überwindet ein Elefant einen Baumstamm und knabbert ein bunter Käfer an einem Blatt.
Die ersten industriell gefertigten mechanischen Spielzeuge entstanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Der billigen Massenproduktion stand nach Erfindung des Lithografiedruckes um 1890 nichts mehr im Wege. Auch, dass die Teile nicht mehr einzeln verlötet, sondern mittels kleiner Metallösen verlascht wurden, begünstigte diesen Umstand. Die ersten mechanischen Wunderwerke waren Tiere, dann kamen - natürlich erst nach deren Erfindung - Automobile, Motorräder und Flugzeuge dazu. Neben des Massenprodukten gab es auch Qualitätsprodukte, die sich vor allem durch ihre ausgeklügelte Technik etablieren konnten.
Die neue naturkundliche Sonderausstellung, die am Samstag eröffnet wurde, läuft bis 13. November. Bis zur Eröffnung des Hauses der Geschichte – das ehemalige Landesmuseum wird ab September 2017 als Museum Niederösterreich ein Haus der Geschichte und ein Haus der Natur in sich vereinen – gibt es für den Naturbereich bei ungestörtem Betrieb ermäßigten Eintritt. Seit Anfang August läuft der großräumige Umbau und die Kunstwerke werden umgesiedelt - mehr dazu in Museum NÖ: Kunst weicht der Geschichte (noe.ORF.at; 11.8.2016).
Links:
- Spatenstich für neue Landesgalerie (noe.ORF.at; 4.6.2016)
- Museum Niederösterreich