Mais-Schädling wird mit Drohnen bekämpft

Der Maiszünsler bereitet in den Sommermonaten den heimischen Landwirten Kopfzerbrechen. In Seibersdorf (Bezirk Baden) sollen die Mais-Schädlinge nun mithilfe einer Drohne effektiver bekämpft werden.

Der Maiszünsler zählt zu den besonders hartnäckigen Schädlingen in der Landwirtschaft. In seinem Endstadium als Schmetterling richtet er kaum Schaden an. Als Larve hingegen ist er für die Landwirtschaft eine große Gefahr. Ohne Gegenmaßnahmen könnten die Tiere eine gesamte Maisernte zerstören. „Der Maiszünsler bohrt Löcher in die Körner und hat dann richtige Schadstellen, wo er den Kolben auffrisst. Diese Kolben sind dann nicht mehr verwertbar“, sagt Andreas Sam, Landwirt aus Seibersdorf.

Maiskolben mit Schädlingen

ORF NÖ

Der Maiszünsler ist eine große Gefahr für die Maisernte

Stundenlange Arbeit gehört der Vergangenheit an

Eine geläufige Methode, um den Maiszünsler zu bekämpfen ist mit der Schlupfwespe, seinem natürlichen Feind. „Die Schlupfwespe parasitiert das Gelege des Maiszünslers und somit kann der nicht schlüpfen. Ein nicht geschlüpfter Wurm kann natürlich auch den Kolben nicht anfressen“, so Sam. Weil sich die Schlupfwespe aber in Maisfeldern nicht besonders heimisch fühlt, musste sie bislang vom Landwirt selbst dorthin gebracht werden.

Durch eine Drohne wird aus stundenlanger Arbeit nun eine Angelegenheit von wenigen Minuten, sagt der Drohnenpilot, Michael Glösmann. „Die Drohne bringt große Arbeitszeitersparnis. Man hat früher diese Kärtchen aufhängen müssen, man hat durchs Maisfeld durchmarschieren müssen. Das nimmt viel Arbeitszeit in Anspruch. Mithilfe der Drohne kann man das Feld innerhalb von vier Minuten befliegen“, sagt Glösmann.

Drohne soll gemeinschaftlich genutzt werden

Entworfen wurde die Drohne von den Forschern der Raiffeisen Ware Austria. Sie fliegt mit 30 km/h zehn Meter über den Feldern und wirft alle sieben Meter eine Kugel mit Schlupfwespenlarven ab. In jeder Kugel befinden sich rund tausend Larven, die binnen weniger Tage schlüpfen. Die Schlupfwespe selbst ist im Gegensatz zum Maiszünsler keine Gefahr für die Landwirtschaft. „Die Schlupfwespe an sich kann den Winter dann nicht mehr überleben. Das heißt, im nächsten Jahr darauf müssen dann wieder die Nützlinge ausgebracht werden“, so Glösmann.

Eine Drohne kostet etwa 20.000 Euro und wäre damit für einen einzelnen Landwirt nicht rentabel. Deshalb wird auf die gemeinschaftliche Nutzung gesetzt. Pilot und Drohne können etwa in einem Lagerhaus angemietet werden.

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