Zu wenige Lehrer für Flüchtlinge

Der Flüchtlingszustrom vor einem Jahr hat das niederösterreichische Schulsystem gefordert. Vor dem Schulbeginn zeigt man sich aufgrund der Erfahrungswerte generell gerüstet, Lehrer fehlen aber trotzdem.

Im vergangenen Sommer waren viele Volks- oder Neue Mittelschulen erstmals damit konfrontiert, fremdsprachige Kinder zu unterrichten. Mit den Erfahrungswerten des Vorjahres zeigt man sich für den Schulbeginn am nächsten Montag gerüstet. Trotzdem gibt es ein virulentes Problem, das bereits vor etwa einem Jahr für Schlagzeilen sorgte. Es fehlen nach wie vor Lehrer - mehr dazu in Lehrer für Flüchtlingskinder fehlen (noe.ORF.at; 20.1.2016).

150 Lehrer für Deutschkurse fehlen

„Die Situation war schwierig“, sagt Johann Heuras, Präsident des niederösterreichischen Landesschulrates. Man wurde überrascht, aber jetzt habe man den Vorteil, dass die Situation nicht neu ist. Beim fehlenden Personal appelliert Heuras an den Bund. „Ich bräuchte alleine in Niederösterreich 150 Lehrerinnen und Lehrer für Deutschkurse, die mir nicht zur Verfügung stehen. Das Land zahlt jetzt schon bis zu 460 Dienstposten in Vorlage.“

„Für die zusätzlichen Planposten ist der Bund zuständig“, so Heuras. Auch die Lehrergewerkschaft forderte zuletzt zusätzliche 2.000 Sonderschullehrer für den Osten Österreichs. Helmut Ertl, der Vorsitzende des Zentralausschusses der niederösterreichischen Pflichtschullehrer, sagt, dass man schon seit Jahren einen Mangel an ausgebildeten Sonderpädagogen habe. „Das hat natürlich die Flüchtlingssituation erschwert“, so Ertl. Er und Heuras betonen, dass eine weitere Flüchtlingswelle - wie im Vorjahr - das Schulsystem an den Rand seiner Möglichkeiten bringen würde.

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