Novomatic: Einstieg bei Casinos untersagt

Das Kartellgericht hat den Einstieg des Glücksspielkonzerns Novomatic bei den Casinos Austria untersagt. Begründet wird die Entscheidung damit, dass der Wettbewerb eingeschränkt worden wäre.

„Trotz monatelanger Verhandlungen mit den Wettbewerbsbehörden zu Auflagen konnte keine Einigung erzielt werden", teilte Novomatic am Dienstag per Aussendung mit. Das Oberlandesgericht Wien (OLG), das in dem Fall als Kartellgericht fungierte, untersagte den Einstieg. Die Wettbewerbsbehörden und insbesondere der vom Gericht bestellte Gutachter hätten Auflagen verlangt, die für Novomatic wirtschaftlich nicht vertretbar gewesen wären. „Um wesentliche wirtschaftliche Nachteile vom Unternehmen abzuwenden, konnten wir die geforderten Auflagen nicht akzeptieren“, sagte der CEO von Novomatic, Harald Neumann.

Österreichische Lösung sei gescheitert

Besonders schade sei, dass eine österreichische Lösung gescheitert sei, so Neumann: „Darüber hinaus wären ein rascher und verbesserter segment- und unternehmensübergreifender Spielerschutz sowie positive Fiskaleffekte möglich gewesen.“ Der Glücksspielkonzern mit Sitz in Gumpoldskirchen (Bezirk Mödling) behält sich „jedenfalls“ ein Rechtsmittel gegen den Beschluss des Kartellgerichts vor.

Novomatic hatte sich von Alteigentümern der Casinos Austria durchgerechnet knapp 40 Prozent der Anteile gesichert. Gemeinsam mit einem tschechischen Bieterkonsortium, das schon mit mehr als elf Prozent bei dem teilstaatlichen Konzern eingekauft ist, wollen die Niederösterreicher das Ruder bei den Casinos übernehmen - mehr Novomatic meldete Übernahme an (noe.ORF.at; 23.12.2015). Der Casinos-Austria-Konzern setzte im vergangenen Jahr knapp 3,6 Milliarden Euro um, bei einem Gewinn von 55 Millionen Euro. Novomatic knackte 2015 erstmals die Zwei-Milliarden-Umsatzgrenze und verdiente fast 221 Millionen Euro.

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