Einlochen wie eine Europameisterin
Was für viele nur ein netter Zeitvertreib im Sommerurlaub ist, ist für Karin Heschl ein ernst zu nehmender Sport. Seit sie acht Jahre alt ist, spielt sie leidenschaftlich gerne Minigolf. Die Heschls sind eine echte Minigolf-„Dynastie“. Von der Oma bis zur Schwester schwingen alle den Schläger.
Kampf um das perfekte Spiel
Doch Minigolf kann ein verflixter Sport sein, bei dem oft Millimeter entscheiden und selbst eine Europameisterin hin und wieder die Nerven wegschmeißt. „Ja, schon sehr oft“, gibt Heschl mit einem Lächeln zu. Schläger habe sie aber noch keinen zerstört, fügt sie im Gespräch mit noe.ORF.at hinzu.
ORF
An die 400 Bälle besitzt Heschl. Der Preis pro Ball kann sich zwischen zwei und 200 Euro bewegen. Doch wer Minigolf-Europameisterin werden will, braucht nicht nur das perfekte Material, sondern auch das fast perfekte Spiel. Wer für die 18 Löcher mehr als 23 Schläge braucht, hat keine Chance. Und so spielt sie im Training ein so genanntes „Ass“ nach dem anderen, braucht also für eine Bahn nur einen einzigen Schlag. Eine Runde mit 18 Assen hat Heschl allerdings auch erst drei Mal in ihrem Leben gespielt.
Sicherer Stand und sauberer Schwung
Ihre Begeisterung zum Minigolf beschreibt die 26-jährige Studentin der Kultur- und Sozialanthropologie so: „Mir gefällt, dass man so lange tüfteln muss, bis man das richtige Rezept für jede einzelne Bahn gefunden hat. Es gibt so viele Möglichkeiten, die man vom Ballmaterial her hat. Total wichtig ist für mich auch der mentale Aspekt, deshalb lege ich großen Wert auf mentales Training.“
Dieses Element ist nicht mehr verfügbar
Lernen von der Europameisterin
Wer für 18 Löcher mehr als 23 Schläge benötigt, hat bei einer Europameisterschaft im Kampf um eine Medaille keine Chance.
Für jene, die Minigolf nur hobbymäßig betreiben, hat die Europameisterin wertvolle Tipps parat. „Wichtig ist, dass man immer einen guten Stand hat. Die Füße und der Ball müssen ein Dreieck bilden. Außerdem sollte man in die Knie gehen. Das Wichtigste ist aber, dass die Bewegung nur aus den Schultern kommt. Man sollte eine Art „Pendelbewegung“ machen. Viele reißen beim Schwung an, holen nicht wirklich aus und schieben den Ball. Mit einer sauberen Schlagbewegung kann man schon viel gewinnen.“
Mathias Eßmeister, noe.ORF.at