Unterschriftenaktion gegen Dukovany-Ausbau

Umweltlandesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) lehnt die Ausbaupläne für das tschechische Atomkraftwerk Dukovany „auf das Schärfste“ ab. Bis 23. September können Bürger eine Stellungnahme zum UVP-Verfahren abgeben.

„Wir brauchen einen Komplettausstieg aus der gefährlichen Atomkraft“, sagte Pernkopf. Er legte am Dienstag eine Musterstellungnahme zum grenzüberschreitenden UVP-Verfahren vor, die Bürger bis zum 23. September unterschreiben können.

Am Standort Dukovany - nur 32 Kilometer von der österreichisch-tschechischen Staatsgrenze entfernt - sind zwei zusätzliche Reaktoren geplant. Aufgrund der geografischen Nähe würde Österreich im Fall eines schweren Unfalls des bereits bestehenden Atomkraftwerks mit hohen Strahlungsdosen belastet, Erdbeben könnten zu einem Verlust der Sicherheitssysteme führen, verwies Pernkopf auf das nicht beherrschbare Risiko der Atomkraft.

Atomkraftwerk Dukanovy Tschechien

Wikimedia Commons / Petr Adamek

Atomkraftwerk Dukovany

Gefährdungspotenzial, Standorteignung und Sicherheitsreserven nach dem aktuellen Stand der Technik und Wissenschaft müssten neu bewertet werden, heißt es in der Stellungnahme. Aus den vorgelegten Unterlagen für das Vorhaben gehe nicht hervor, ob beziehungsweise welche Lehren aus dem Unfall von Fukushima berücksichtigt wurden. Zudem seien Alternativen zum Bau neuer Kernreaktoren in den Dokumenten nicht ausreichend behandelt worden. Gefordert werde zudem eine unbegrenzte Haftung des KKW-Betreibers bei Nuklearunfällen.

Unterschriften bis 23. September möglich

Niederösterreich zeige bereits, dass die vollständige Versorgung mit Ökostrom funktioniere, und stelle sein Know-how in Sachen erneuerbare Energieträger den Nachbarn gerne zur Verfügung, meinte Pernkopf. Die Stellungnahme sei ein lautstarkes Nein gegen Atomkraft und ein Signal für eine europäische Energiewende. Das Muster werde den Gemeinden und Bürgern zur Unterschrift zur Verfügung gestellt. Es sei notwendig, der tschechischen Regierung die breite Ablehnung vor Augen zu führen. Der Landesrat sprach von Unterstützung durch Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) in der Anti-Atom-Politik und einer engen Abstimmung mit den Bundesländern Oberösterreich und Wien.

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