Bauernbund lud zu Jubiläums-Wallfahrt

Bei seiner 70. Jubiläums-Wallfahrt hat der niederösterreichische Bauernbund am Sonntag sein 110-jähriges Bestehen gefeiert. Dabei wurde das Festhalten an Traditionen beschworen und es wurden aktuelle Themen zur Sprache gebracht.

„Der Zukunft die Türen öffnen“ – unter diesem Motto stand die diesjährige Wallfahrt des niederösterreichischen Bauernbundes nach Mariazell. Es war die bereits 70. Auflage der traditionellen Wallfahrt der niederösterreichischen Bäuerinnen und Bauern in den steirischen Wallfahrtsort, gleichzeitig wurde in Mariazell das 110-jährige Bestehen des niederösterreichischen Bauernbunds festlich begangen. Parallel dazu fand in Niederösterreich zum achten Mal der Dirndlgwandsonntag statt.

Wallfahrt des Bauernbundes

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Nach Angaben des Bauernbundes nahmen mehr als 2.000 Teilnehmer an der vom niederösterreichischen Bauernbundobmann und Landwirtschaftskammerpräsidenten Hermann Schultes und Direktorin Klaudia Tanner angeführten, zweitägigen Wallfahrt teil. Bei einem Festakt wurde auch auf die aktuellen Sorgen der Bauern eingegangen. Es seien keine leichten Zeiten für Bauern, hieß es. „Das hat es noch nicht gegeben, dass in vielen Bereichen eine gute Ernte da ist und die Bauern trotzdem nicht davon leben können, weil die Preise in großer Breite zusammenbrechen“, sagte Schultes. Auch Bundesminister Andrä Rupprechter (ÖVP) forderte in seiner Ansprache die Solidarität der Gesellschaft mit den Bäuerinnen und Bauern ein, die derzeit aufgrund der niedrigen Marktpreise sehr schwierige wirtschaftliche Bedingungen zu bewältigen hätten.

Tradition und Zuwanderung als Themen

Die Wallfahrt des Bauernbundes geht auf ein Versprechen von Leopold Figl und Josef Reither, dem späteren Landeshauptmann von Niederösterreich, zurück. Beide schworen im Konzentrationslager in Dachau, dass sie, sollten sie das KZ überleben, jedes Jahr die Bauern Niederösterreichs nach Mariazell führen würden. Tradition und Werte seien gerade jetzt zu bewahren hieß es bei dem Festakt am Sonntag. Und so gab es auch in der aktuellen Frage der Zuwanderung eine klare Aussage von Landwirtschaftsminister Rupprechter: „Wer der Fahne, der roten Fahne mit dem Halbmond nachläuft, dem kann, dem darf und dem wird unser Land, unser lebenswertes Österreich, nie Heimat sein“, sagte er.

Wallfahrt des Bauernbundes

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Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) nahm den Festakt zum Anlass, um in seiner Ansprache bei der Wallfahrerkundgebung am Sonntag auf die für den Bauernbund und seine Mitglieder so zentralen Werte wie christlichen Glauben, Familie, sozialen Zusammenhalt und Nachhaltigkeit hinzuweisen: „Der Bauernbund hat Niederösterreich in entscheidenden Phasen der Geschichte geprägt und Halt gegeben. Auch in der heutigen Zeit gibt der Bauernbund mit seinen christlichen Werten und tiefen Wurzeln den Menschen im Ländlichen Raum Orientierung und die Bäuerinnen und Bauern übernehmen mit ihrem Denken in Generationen auch Verantwortung für die Zukunft“, so Pröll.

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