Gollinger als Landesdirektor wiederbestellt

Der ORF-Stiftungsrat hat am Donnerstag neben den vier zentralen ORF-Direktoren auch die neun Landesdirektoren gewählt. Norbert Gollinger wurde für weitere fünf Jahre zum Landesdirektor des ORF Niederösterreich bestellt.

Das von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz vorgeschlagene Landesdirektoren-Team erhielt eine deutliche Mehrheit: 30 der 35 Stiftungsräte stimmten zu. Für Norbert Gollinger, seit 2002 Landesdirektor des ORF Niederösterreich, beginnt damit die vierte Amtszeit, die bis 2021 dauert. Die Wahl sei ein „großer Vertrauensbeweis des Stiftungsrates, den ich als Anerkennung für die erfolgreiche Arbeit des gesamten Teams im Landesstudio sehe“, so Gollinger in einer ersten Reaktion. „Es ist aber auch ein Auftrag, weiter mit aller Kraft für das beste Programm und damit unser Publikum zu arbeiten“.

Gollinger plant „Informationsoffensive im Radio“

Darüber hinaus skizzierte Gollinger seine Pläne für die nächsten Jahre: „Erstens eine Informationsoffensive im Radio, ein Ausbau der lokalen und regionalen Information. Die Menschen interessiert besonders, was in ihrer näheren Umgebung los ist.“ Außerdem soll die Fernsehsendung „Niederösterreich heute“ laut Gollinger schon am späten Nachmittag für mobile Geräte angeboten werden. „Drittens wollen wir natürlich auch in den sozialen Medien vertreten sein, um an ein neues Publikum heranzukommen und dieses für unsere Produkte zu gewinnen.“

Norbert Gollinger (59) wurde am 14. Oktober 1956 in Wien geboren. Er studierte nach der Matura Germanistik und Publizistik. Dem ORF gehört Gollinger seit 1979 an: Seine Laufbahn begann er als Reporter/Redakteur im ORF-Landesstudio Niederösterreich, von 1984 bis 1994 war er beim Aktuellen Dienst Fernsehen/Innenpolitik tätig. Von 1994 bis 1998 war er Mitglied des Sendungsteams der „Zeit im Bild“, 1997 bis 1998 war er zudem Chef vom Dienst der „Zeit im Bild“. Ab 1998 war Norbert Gollinger Chefredakteur des ORF-Landesstudios Niederösterreich. 2002 wurde er erstmals vom ORF-Stiftungsrat zum Landesdirektor des Landesstudios Niederösterreich bestellt.

Für Vorarlberg wurde Markus Klement wiederbestellt, in Tirol Helmut Krieghofer verlängert. In Salzburg wird Roland Brunhofer durch ORF III-Chefredakteur Christoph Takacs ersetzt. In Oberösterreich geht Landesdirektor Kurt Rammerstorfer in die Verlängerung, gleiches gilt für die Direktorenverträge von Gerhard Draxler in der Steiermark, Karin Bernhard in Kärnten und Brigitte Wolf in Wien. Im Burgenland wird Landesdirektor Karlheinz Papst von Werner Herics abgelöst.

Neue Direktoren mit breiter Mehrheit bestellt

Auch das neue ORF-Direktorium wurde vom Stiftungsrat auf Vorschlag von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz am Donnerstag mit breiter Mehrheit bestellt. Die bisherige Fernsehdirektorin Kathrin Zechner ist ab 2017 Programmdirektorin, FM4-Chefin Monika Eigensperger übernimmt die Radiodirektion, Michael Götzhaber bleibt Technischer Direktor, Andreas Nadler, Leiter der ORF-Finanzwirtschaft, wird Finanzdirektor.

Das neue Team von Wrabetz bekam bei der Bestellung eine breitere Mehrheit als Wrabetz selbst bei seiner Wahl zum Generaldirektor. Er war im August mit 18 Stimmen wiedergewählt worden. Am Donnerstag stimmten 23 der 35 Stiftungsräte für sein Direktorenteam. Zehn Vertreter votierten gegen die vier neuen Direktoren, zwei Vertreter des obersten ORF-Gremiums enthielten sich bei der Abstimmung.