Faule Trauben erschweren Weinlese

Die Weinlese, die bereits begonnen hat, dürfte sich heuer vielerorts besonders zeitaufwendig gestalten, denn faule Trauben erschweren die Lese. Mit der Qualität sind die Weinbauern dennoch sehr zufrieden.

Erste Traubensorten werden in Niederösterreich bereits geerntet, die Weinlese hat begonnen. Mit der Qualität ist man zufrieden, denn der warme Sommer konnte das schlechte Wetter und den Frost im Frühjahr großteils wiedergutmachen - mehr dazu in Weinbauern mit 2016er-Qualität zufrieden (noe.ORF.at; 19.6.2016).

Das Auslesen dauert wesentlich länger

Die heurige Witterung machte den niederösterreichischen Winzern schon seit Jahresbeginn Schwierigkeiten. Das ist auch jetzt, zu Beginn der Weinlese, spürbar, etwa in Zöbing (Bezirk Krems-Land). Zeitlich ist der Start der Lese um circa eine Woche später als im Vorjahr, sagt die Winzerin Barbara Öhlzelt. „Wir haben im Frühjahr Spätfrost gehabt. Das heißt, die Anlagen waren durch den Spätfrost schon geschädigt, und durch den starken Niederschlag jetzt haben wir auch mit Peronospora zu kämpfen gehabt. Das ist eine Pilzkrankheit, die zuerst die Blätter befällt und dann auf die Trauben übergeht“, so die Winzerin.

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Faule Trauben im Weingarten

Die Winzerinnen und Winzer werden bei der heurigen Weinernte wohl mehr Zeit im Weingarten verbringen müssen.

Zudem beginnen die Trauben durch den relativ feuchten Sommer zu faulen. Das macht die Weinlese komplizierter und zeitaufwendiger als in den vergangenen Jahren. Das Auslesen dauert wesentlich länger, denn die vertrockneten, braunen oder faulen Trauben werden in einem ersten Schritt direkt im Weingarten entfernt.

Unterschiedliche Auswirkungen auf Jahrgang

Die Witterungsverhältnisse haben auch Auswirkungen auf den heurigen Jahrgang, sagt Öhlzelt. „Vermutlich wird es heuer vom Alkoholgehalt ein bisschen geringer, dass die Weine ein bisschen leichter werden. Durch den Niederschlag ist vielleicht auch der Säurewert bisschen höher, was beim Weißwein aber sehr gut ist. Das heißt, das Ganze ist sehr lebendig.“

Veltliner und Riesling sollen also ein besonderer Jahrgang werden, auch wenn die Ertragsmenge heuer aufgrund des Frostes im Frühjahr und der Pilzerkrankung geringer sein wird. Andere Sorten aber, wie zum Beispiel die Chardonnay-Trauben, wurden erst gar nicht so stark beschädigt. Die Weinlese wird vermutlich bis Ende Oktober dauern.