Neues Hörimplantat in St. Pölten eingesetzt

Ein neu entwickeltes Hörimplantat aus Amerika wurde erstmals weltweit bei einem Patienten im Universitätsklinikum St. Pölten eingesetzt. Das neue Implantat hat zahlreiche Vorteile für die Patienten.

Im Vergleich zu anderen Implantaten ist das neu entwickelte Hörimplantat aus Amerika kleiner. Das bringt sowohl für die Chirurgen, als auch für die Patienten, Verbesserungen. „Durch die Verkleinerung der äußeren Form haben wir Chirurgen es leichter das Implantat einzusetzen. Dadurch wird eine Verkürzung der Operationszeit möglich", sagt Georg Sprinzl, der Leiter der Abteilung für Hals-, Nasen- und Ohrenerkrankungen, der die Operation in St. Pölten durchgeführt hat.

Hörimplantat St. Pölten

Universitätsklinikum St. Pölten

Das neue Hörimplantat ist circa so groß wie eine Zündholzschachtel, nur wesentlich dünner

Ein weiterer medizinischer Vorteil ist laut Sprinzl, dass die Narben des Patienten besser heilen. Das so genannte Implantatbett, dort wird die Hörhilfe befestigt, muss durch die geringe Größe nur mehr minimal am Knochen ausgefräst werden. Deshalb kann das neu entwickelte Hörgerät vor allem jungen oder sehr alten Patienten helfen, da diese Personen ein geringeres Knochenangebot auf dem Schädel haben und bei diesem kleinen Implantat eben weniger Knochen entfernt werden müssen.

Nicht für jeden Patienten die optimale Wahl

Das heißt aber nicht, dass das neue Implantat für jeden Patienten die richtige Wahl ist. Das passende Ohrimplantat wird nach medizinischen Gegebenheiten mit den Patienten gemeinsam ausgewählt. Für jenen 28-jährigen Mann, der die Hörhilfe als erster Patient weltweit eingesetzt bekommen hat, war es aber die richtige Entscheidung. Seit drei Tagen ist die Hörhilfe bei ihm aktiv. „Er ist jetzt in der Gewöhnungsphase und sehr zufrieden", sagt Sprinzl.

Nach zwei Wochen wird das Implantat erneut angepasst. Innerhalb der nächsten sechs Wochen soll es dann endgültig eingestellt sein. Hörimplantate werden bei Personen eingesetzt, die auch mit Hörhilfen wie Hörgeräten nicht zumindest 50 Prozent des Sprachverstehens wiederherstellen können. Das Ziel ist es, den Personen Lebensqualität zurückzugeben und ihnen zu ermöglichen, Gesprächen wieder folgen und sogar Handys und Telefone wieder benutzen zu können.

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