SCS: Ein „Shopping-Riese“ ist 40

Genau vor 40 Jahren, am 22. September 1976, ist in Vösendorf (Bezirk Mödling) die Shopping City Süd (SCS) mit rund 100 Geschäften eröffnet worden. Heute ist das Einkaufszentrum das größte in Zentraleuropa.

Die Shopping City Süd zählt heute rund 25 Millionen Besucher pro Jahr, 330 Geschäfte bieten mittlerweile ihre Waren und Dienstleistungen an. Damit ist die SCS nach wie vor das größte Einkaufszentrum in Zentraleuropa. „Die Shopping City hat sich in den 40 Jahren bewährt und ist für Niederösterreich extrem wichtig“, sagt Center-Manager Anton Cech. „Es ist ein Standort mit 5.000 Beschäftigten und braver Kommunalsteuerzahler. Wir haben in den letzten 40 Jahren an die 50 Millionen Euro für die umliegenden Gemeinden bezahlt.“

Parkplätze SCS

SCS

Die Skepsis war damals sehr groß, ob das amerikanische Modell der Einkaufszentren auch in Österreich funktionieren würde - ohne dass kleine Betriebe um ihre Existenz fürchten müssen. Gleich zu Beginn waren auch die Ladenöffnungszeiten ein Thema. Als diese von 18.00 Uhr auf 18.30 Uhr erweitert wurden, drohte die Gewerkschaft mit Streiks.

Konkurrenz zu Fußgängerzone

In der Fußgängerzone in Mödling war man damals über die neue Konkurrenz in der Nähe wenig erfreut. „Grundsätzlich war die ganze Verkehrssituation natürlich nicht lustig. Es war etwas Neues, die Bevölkerung hat sich das natürlich angeschaut, es war In, in solchen Shoppingcentern einzukaufen“, sagt Klaus Percig von der Mödlinger Wirtschaft.

In Mödling musste man deswegen umdenken. „Die Stadt hat schon damals begonnen, die erste Fußgängerzone Österreichs einzurichten. Hier steht der Unternehmer tagtäglich im Geschäft, kennt die Kunden und kauft auch dementsprechend ein. Das ist das große Plus, dass wir mit den anderen Einkaufszentren nicht vergleichbar und austauschbar sind“, so Percig.

Cech: „SCS profitierte von Ostöffnung“

Schon am ersten Öffnungstag der SCS wurde das Einkaufszentrum von Kunden gestürmt, die 5.000 Parkplätze waren binnen kurzer Zeit ausgelastet. Nach der Grenzöffnung 1989 wurde die Shopping City Süd von Besuchern aus der damaligen Tschechoslowakei und Ungarn regelrecht überlaufen. „Viele sind nach der Ostöffnung zu uns gekommen. Die ersten zehn Jahre hat die SCS massiv von dieser Ostöffnung profitiert“, sagt Center-Manager Anton Cech.

Neue Shopping City Süd von innen

APA/ HANS KLAUS TECHT

Größere Veränderungen hat es innerhalb der SCS nach dem Tod des Gründers Hans Dujsik gegeben. 2007 wurde der Familienbetrieb von einem niederländisch-französischen Konzern übernommen, der sich in Europa auf Einkaufszentren spezialisiert hat. Der Kaufpreis betrug rund 600 Millionen Euro. 2010 wurde die SCS modernisiert.

Heute zählt das Online-Shopping als größte Konkurrenz der SCS. Mit der Schaffung einer Aufenthaltsqualität versucht Cech dagegenzuwirken. „Es geht Richtung Gastronomie und Zeitverbringen, die Leute wollen miteinander Zeit verbringen und kommen zu uns.“ Bis 2013 wurden deshalb fast 150 Millionen Euro in die Umgestaltung der SCS investiert, darüber hinaus wird laufend umgebaut.

Robert Friess, noe.ORF.at

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