Tierschützer wollen Bettelverbot mit Hunden

Niederösterreichs Gemeinden haben in Zukunft die Möglichkeit, sektorale Bettelverbote zu erlassen. In Krems wünschen sich das Tierschützer, weil mehr und mehr Bettler versuchen, mit Hilfe von Hunden Mitleid bei Passanten zu erwecken.

Auch wenn das Betteln mit Hunden nicht verboten ist, so wünscht man sich zum Beispiel im Tierheim Krems, dass das den Tieren erspart bleibt. Denn immer öfter landen Hunde, die zuvor noch mit Bettlern gesehen wurden, im Tierheim. Diese Hunde würden dann meist tagelang durchschlafen, sagt die Leiterin des Tierheims, Nina Zinn-Zinnenburg. Deshalb befürchtet sie, dass die Tiere mitunter Beruhigungsmittel verabreicht bekommen haben könnten, um stundenlang bewegungslos neben den Bettlern auszuharren.

Bettler mit Hund in einer Fußgängerzone

dpa/Uwe Zucchi

Solche Substanzen wurden zwar noch nicht nachgewiesen, aber Zinn-Zinnenburg ortet eine für Tiere untypische Regungslosigkeit bei diesen Hunden. Deshalb begrüßt man im Tierheim die in der Vorwoche im Niederösterreichischen Landtag beschlossenen sektoralen Bettelverbote, weil so auch den Hunden dieses Schicksal erspart werden könnte. Tiere würden bei vielen Passanten Mitleid erregen und genau dafür von den Bettlern benutzt werden, heißt es seitens des Tierheims Krems.

Gemeinden können stilles Betteln verbieten

Durch die Verschärfung des Bettelverbotes haben Gemeinden in Zukunft die rechtliche Möglichkeit, auch das stille Betteln auf bestimmten Plätzen zu verbieten. Aggressives Betteln oder das Betteln mit Kindern war bereits zuvor verboten und unter Strafe gestellt. Die Neuregelung soll den Gemeinden mehr Handlungsspielraum bringen und richtet sich auch gegen organisierte Bettelbanden, da die Möglichkeit besteht, bettelnde Personen in einer landesweiten Datenbank zu erfassen, um gewerbsmäßige Bettelei auf Knopfdruck nachweisen und strafrechtlich verfolgen zu können. Scharfe Kritik an dieser Gesetzesänderung kam bereits von der Caritas.

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