Jobchance gegen Langzeitarbeitslosigkeit

Mehr als 12.000 Menschen sind derzeit in Niederösterreich langzeitarbeitslos. Für sie ist ein neues Projekt entwickelt worden, das Unternehmen und Arbeitslose zusammenbringen soll. Das Projekt „Jobchance“ wird im Jänner starten.

Das Projekt, dass am Mittwoch präsentiert wurde, trägt den Titel „Jobchance – Netzwerk Arbeitsplatz Niederösterreich“ und soll über Lohnkostenförderungen für Betriebe Langzeitarbeitslosen in Niederösterreich beim Weg zurück in den Arbeitsmarkt helfen. Ab Anfang Jänner kommenden Jahres sollen die ersten Langzeitarbeitslosen im Rahmen von „Jobchance Netzwerk Arbeitsplatz Niederösterreich“ über den Verein „Jugend und Arbeit“ an Firmen gemeinnützig als Arbeitskräfte überlassen werden. Als langzeitarbeitslos gilt man, wenn man länger als ein Jahr keine Arbeit hatte.

Als Anreiz erhalten Unternehmen im Rahmen des Projekts vier bis sechs Monate lang eine Förderung bei den Lohn- und Lohnnebenkosten: Betriebe, die Langzeitarbeitslose beschäftigen, zahlen 40 Prozent der Lohnkosten. Weitere 40 Prozent übernimmt das AMS und 20 Prozent das Land Niederösterreich. Als Arbeitgeber fungiert der Verein „Jugend und Arbeit“, der 40 Prozent der Lohnkosten als Überlassungsgebühr an die Unternehmen verrechnet. Für das Projekt „Jobchance“ stehen für das Jahr 2017 insgesamt 3,25 Millionen Euro und 300 Stellen zur Verfügung.

Teilnahme für Langzeitarbeitslose verpflichtend

Derzeit ist vorgesehen, dass dieses Übereinkommen für Männer vier Monate gelten soll, für Frauen hingegen sechs Monate. „Man wolle durch das Projekt den Unternehmen zeigen, dass es Leute gibt, die arbeiten können und wollen“, erklärte der Geschäftsführer des Arbeitsmarktservice Niederösterreich (AMS) Karl Fakler.

Das Projekt sieht vor, dass ab Jänner in allen Bezirken Veranstaltungen stattfinden, bei denen Unternehmer, die Mitarbeiter suchen, und Langzeitarbeitslose einander treffen können. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist für Langzeitarbeitslose verpflichtend. Dadurch will man „rasch jene ausfindig machen, die nicht arbeitswillig sind, und ihnen Leistungen kürzen“, sagte Landeshauptmann-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Mittwoch. „Es geht um die Glaubwürdigkeit unseres Sozialsystems“, so Mikl-Leitner.

„Langzeitarbeitslose sind da und wenn wir sie nicht beschäftigen, müssen wir sie alimentieren. Besser ist es, sie zu beschäftigen, das ist billiger für uns alle“, erklärte Fakler. Dieses Projekt sei „ein Mosaikstein im Beschäftigungspakt“. Damit werde mindestens 300 Arbeitslosen eine Chance gegeben und den Betrieben ein Signal, es mit ihnen zu versuchen. Starten wird das Projekt am 1. Jänner 2017.

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