Illegale Zigarettenfabrik aufgeflogen

In Wiener Neustadt ist im Keller einer Spedition eine illegale Zigarettenfabrik aufgeflogen. Zollbeamte stellten Tabak für etwa 14 Millionen Zigaretten sicher. Sie dürften einen Schlag gegen die Zigaretten-Mafia gelandet haben.

Die Beamten des „Zollamtes Eisenstadt Flughafen Wien“ stellten in den Kellerräumen einer Spedition mehr als fünf Millionen Zigaretten und nochmals eine Tabakmenge für mehr als 14 Millionen Stück Zigaretten, etwa 70.000 Stangen, sicher. Die Räumlichkeiten sollen sowohl als Lager als auch auch als Produktionsstätte genutzt worden sein. Der Zugriff fand im Rahmen einer international koordinierten Schwerpunktaktion gemeinsam mit den Zollbehörden Ungarns und der Slowakei statt.

Insgesamt konnten in den drei Ländern 15 Verdächtige festgenommen werden, acht davon im südlichen Niederösterreich. In Budapest wurde zudem eine Zigarettenherstellungsstraße, in der Slowakei eine Druckmaschine zur Produktion von Verpackung und Steuerbanderolen beschlagnahmt, berichtet das Finanzministerium.

Netzwerk war bereits früher aktiv

Die Bande soll bereits länger illegalen Zigarettenhandel betrieben haben, bestätigt Stefan Fleischhacker vom Zollamt „Eisenstadt und Flughafen Schwechat“ gegenüber noe.ORF.at. Laut Fleischhacker wurde bereits im Jahr 2007 eine illegale Tabakfabrik in der Nähe des Flughafens aufgedeckt. „Im Prinzip sind die Drahtzieher hinter dieser Produktion dieselben wie sie es jetzt auch sind“, sagt Fleischhacker.

Auch 2012, 2013 und 2015 waren bereits Herstellungsorte in der Slowakei, den Niederlanden und in Belgien ausgehoben worden. Die Ermittlungen im aktuellen Fall dauern an. Unter anderem ermitteln die Zollbeamten nun die Vertriebswege des Netzwerkes und es soll festgestellt werden, wie lange die beschlagnahmte Herstellungsanlage im südlichen Niederösterreich produktiv war. Der Hauptverdächtige soll ein österreichischer Staatsbürger sein. Er wurde in Ungarn festgenommen und befindet sich dort in Untersuchungshaft.