„Nein zum Keim“ für mehr Sicherheit in Spitälern

20 bis 40 Prozent der Infektionen in Spitälern könnten verhindert werden, wenn Besucher ihre Hände desinfizieren würden. Die 27 Landeskliniken starten deshalb im Kampf gegen Krankheitsüberträger die Kampagne „Nein zum Keim“.

Bei vielen Patienten in Spitälern sei das Immunsystem nach Operationen geschwächt, sagte der für Landeskliniken zuständige Landesrat Karl Wilfing (ÖVP) bei der Präsentation der neuen Informationskampagne. Keime und Bakterien würden vor allem für Patienten mit geschwächtem Immunsystem eine Gefahr darstellen. Oftmals werde auch bei Patientenbesuchen unterschätzt, dass man „selbst Keim-Überträger sein kann“, so Wilfing.

Nein zum Keim Wilfing Aspöck

ORF

Karl Wilfing (l.) und Christoph Aspöck (r.) bei der Präsentation der Kampagne „Nein zum Keim“

Die Initiative „Nein zum Keim“ mache daher aufmerksam, wie wichtig und einfach die richtige Händehygiene sei. „Der wichtigste Teil der Patientensicherheit ist die Hygiene. Etwa 20 bis 40 Prozent der Spitalsinfektionen können verhindert werden“, so Wilfing.

Keimübertragung fast ausschließlich durch Hände

Jährlich sterben in Österreich etwa 700 Menschen an einer solchen Infektion. Ein beachtlicher Teil dieser Todesfälle wäre alleine durch die richtige Händedesinfektion zu vermeiden. „Es gibt eine ‚Hauptstraße‘, und das sind unsere Hände. In neun von zehn Fällen werden resistente Keime über die Hände übertragen“, so Wilfing. „Besonders ältere Menschen sind gefährdet, eine Infektion erleiden zu können. Wir können einen Teil dieser Infektionen durch eine verstärkte Hygiene vermeiden“, so Christoph Aspöck, Leiter des Klinischen Instituts für Hygiene und Mikrobiologie am Universitätsklinikum St. Pölten.

An allen Standorten von Landeskliniken werden nun im Eingangsbereich eigene Desinfektionsspender aufgestellt und Besucherinnen und Besucher der Kliniken über die Notwendigkeit der Händedesinfektion informiert. „Für die gesamte Bevölkerung soll daher die Händedesinfektion beim Betreten und Verlassen einer Gesundheitseinrichtung zur Selbstverständlichkeit werden. Die Kampagne ruft dazu auf, die Hände 30 Sekunden lang mit Desinfektionsmittel zu desinfizieren“, sagt Wilfing.

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