Eisstock-WM steht in den Startlöchern

Amstetten und Winklarn (Bezirk Amstetten) bilden im Februar 2018 erneut das Zentrum des internationalen Eisstocksports. Nach der Europameisterschaft im Vorjahr ist das Mostviertel erstmals Schauplatz einer Weltmeisterschaft.

508 Tage vor dem Beginn von Niederösterreichs erster Wintersport-Weltmeisterschaft laufen die Vorbereitungen an. Dass man nach der Europameisterschaft im Mostviertel nun auch die Eisstock-Weltmeisterschaft ausrichten darf, ist für Niederösterreichs Verbandspräsident Alfred Weichinger die Erfüllung eines lang gehegten Traumes. In der letzten Bewerbungsphase konnte man Klagenfurt hinter sich lassen. „Das war für mich ein Lebensziel und ich freue mich sehr, dass wir den Zuschlag bekommen haben. Die Eishalle in Amstetten für die Ziel- und Mannschaftsbewerbe und die Weitschussanlage in Winklarn sind als Gesamtpaket einfach unschlagbar. Wir haben den Kärntnern keine Chance gelassen.“

Eisstock WM Organisationskomitee

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Das Organisationskomitee mit Verbandspräsident Alfred Weichinger sen. (erste Reihe, zweiter v.r.) auf der Weitschussanlage in Winklarn

Lokalmatadore als Publikumsmagneten

Die Weltmeisterschaft wird von 20. Februar bis 3. März 2018 ausgetragen und soll die heimische Jugend für den Stocksport begeistern. Darum setzt man im traditionell starken österreichischen Team auf die Lokalmatadore. Im Weitenbewerb ruhen die Hoffnungen auf Markus Weichinger, dem aktuellen Mannschaftsweltmeister aus Winklarn. „Ich bin nicht mehr der Jüngste, aber eine WM zu Hause beflügelt natürlich schon jetzt ungemein. Ich habe mir viel vorgenommen, und bevor ich meine Karriere ausklingen lasse, will ich noch einmal richtig aufzeigen“, gibt sich der Routinier angriffslustig.

Patrick Solböck Eisstocksport

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Patrick Solböck aus Wang ist bei der Weltmeisterschaft eine der drei großen blau-gelben Medaillenhoffnungen

Im Ziel- und Mannschaftsbewerb hat Niederösterreich gleich zwei heiße Eisen im Feuer. Patrick Solböck aus Wang (Bezirk Scheibbs) gewann im Jugendbereich alles, was es zu gewinnen gibt. 2018 wird der derzeit 20-Jährige bei der U23 und in der allgemeinen Herrenklasse am Start sein. „Das wird eine Doppelbelastung, aber ich will trotzdem überall ganz oben stehen. Besonders freue ich mich schon auf Duelle mit Exoten wie Kolumbien oder China. Um die Medaillen wird es aber sicher wieder einen Zweikampf mit Deutschland geben.“

Daneben steht Christian Hobl aus Rohrbach (Bezirk Amstetten) im Fokus, der heuer mit Österreich im Mannschaftsspiel nach 29 Jahren erstmals wieder WM-Gold holen konnte. „Klares Ziel ist die Titelverteidigung. Bei einer Heim-WM hoffe ich dabei natürlich auch auf einen Autobus voll Fans aus Rohrbach“, so der 28-Jährige.

Zwei Wochen, 24 Nationen und 35.000 Besucher

Neben heimischen Bestleistungen hoffen die Organisatoren auch auf positive Impulse für Wirtschaft und Tourismus. Schon jetzt sagten 24 Nationen aus allen fünf Kontinenten ihre Teilnahme zu. Man rechnet mit 3.500 Sportlerinnen und Sportlern samt Betreuerstab und Trainer. Inklusive Zuschauer sollen so über 35.000 Besucher in die Region kommen.

„Die Weltmeisterschaft ist ein Beweis für den hohen Stellenwert und die großartige Arbeit der Stocksportvereine in Niederösterreich. Wir sind stolz auf die Vielfalt unserer Sportlandschaft und werden uns sportlich und gastfreundlich bestens präsentieren“, so Sportlandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP). Auch am Rahmenprogramm wird bereits intensiv gearbeitet. Neben der „Winter-Wiese“, einem großen beheizten Zelt, das während der WM mit Live-Musik unterhalten wird, sollen die Besucher auch die heimische Kultur und Gastlichkeit erleben können.

Christoph Gregorites, noe.ORF.at

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