Frauen in NÖ arbeiten ab Sonntag „gratis“

Am 9. Oktober wird in Niederösterreich der „Equal Pay Day“ begangen. Ab dann arbeiten Frauen bis zum Jahreswechsel statistisch gesehen gratis. Die SPÖ NÖ fordert deshalb eine gerechtere Verteilung und Bezahlung von Arbeit.

22,36 Prozent macht der Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern in Österreich durchschnittlich aus. Am 11. Oktober ist bundesweiter „Equal Pay Day“, in Niederösterreich ist es der 9. Oktober. Ab diesem Tag arbeiten Frauen statistisch gesehen bis Jahresende gratis, weil sie für die gleiche Arbeit weniger bezahlt bekommen als Männer, die zu diesem Zeitpunkt bereits das Jahreseinkommen der Frauen erreicht haben. Die SPÖ-Frauen machen sich deshalb mit Straßenaktionen in ganz Österreich für Lohngerechtigkeit stark.

SPÖ fordert mehr Vollzeitjobs und Transparenz

„Bezahlte und unbezahlte Arbeit muss in Zukunft gerechter verteilt werden. Frauen leisten zwei Drittel der unbezahlten Arbeit. Das muss sich ändern, damit wir die Lohnschere endlich schließen“, sagt die Landesfrauenvorsitzende der SPÖ Niederösterreich, Elvira Schmidt. Sie fordert mehr Vollzeitjobs für Frauen. Im Gegenzug dazu sollen Überstunden abgebaut werden, etwa durch das Einheben eines sogenannten Überstunden-Euros, heißt es in einer Aussendung der SPÖ. Beinahe jede zweite Frau in Österreich arbeitet nämlich Teilzeit, was weniger Gehalt und weniger Pension bedeutet.

Im Sinne berufstätiger Frauen fordert die SPÖ Niederösterreich auch ein Ausbau der Kinderbetreuung und mehr Ganztagsschulen. Außerdem brauche es in der Privatwirtschaft mehr Transparenz, wenn es um Gehälter geht, heißt es. Viele Frauen wüssten nämlich nicht, ob sie fair bezahlt werden, weil die Frage des Gehalts oft ein Tabu sei, sagt der Landesparteivorsitzende Matthias Stadler: "Nur wenn Frauen wissen, was männliche Kollegen – bei gleicher Qualifikation und gleicher Tätigkeit – verdienen, können sie auch gegen Lohnungerechtigkeit vorgehen. In der Politik gibt es schon längst Transparenz bei Einkünften und Gehältern, das sollte auch in der Privatwirtschaft gelten.“

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