Mann erschoss sich vor Polizei

Zu einem tragischen Zwischenfall ist es am Mittwoch in Spillern (Bezirk Korneuburg) gekommen. Ein Mann erschoss sich laut einem Bericht von „Heute“ vor den Augen mehrerer Polizisten. Zuvor war er mit seinem Auto davongefahren.

Johann Baumschlager von der Landespolizeidirektion bestätigte am Mittwochvormittag einen „Polizeieinsatz in Spillern“. Am Nachmittag gab er nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Korneuburg dann Details bekannt. Eine Verfolgungsjagd, über die von mehreren Medien berichtet wurde, gab es demnach nicht, sagte er gegenüber noe.ORF.at.

Gezielte Schüsse auf rechten Hinterreifen

Laut Baumschlager erstattete die Ex-Frau des Mannes bereits am Dienstag Anzeige, dass der 47-Jährige mit der Absicht, sich selbst zu töten, mit seinem Auto unterwegs sei. Am Mittwoch in der Früh teilte sie den Beamten dann mit, dass sich ihr Ex-Mann in der Nähe des Spillerner Bahnhofes aufhalte und sich umbringen wolle. „Der Anruf ging um 8.55 Uhr ein, woraufhin Streifenwagen aus Stockerau und Korneuburg zugefahren sind und das Auto schließlich auf einem Parkplatz beim Gemeindezentrum Spillern wahrgenommen haben“, so Baumschlager.

Tatort in Spillern

ORF / Andreas Kotzmann

Feuerwehr und Polizei im Einsatz nahe des Gemeindezentrums in Spillern

Der Mann hatte sich in seinem Fahrzeug eingesperrt. „Er wurde aufgefordert, die Tür zu entriegeln und auszusteigen. Außerdem wurde er aufgefordert, seine Hand, die er in der Jackentasche hatte, herzuzeigen. Allerdings ist der Mann keiner dieser Aufforderung nachgekommen“, so Baumschlager. Stattdessen schob er beim Eintreffen eines weiteren Streifenwagens zurück und beschleunigte daraufhin. „Kurz davor hatte er die Beamten aufgefordert, dass diese aus dem Weg gehen sollen. Weil nicht klar war, ob der Mann andere Menschen gefährden würden, gab ein Polizist gezielte Schüsse auf den rechten Hinterreifen ab.“

Schüsse „als gerechtfertigt anzusehen“

Nach Angaben des Polizeisprechers fuhr der 47-Jährige schließlich mit voller Absicht gegen eine Hausmauer. „Die Beamten sind dem Mann sofort nachgelaufen, fanden ihn aber nur noch tot auf. Er hatte sich mit einem Revolver getötet.“ Die Staatsanwaltschaft ordnete die Sicherstellung der Leiche an, der Schusswaffengebrauch der Beamten werde von der Tatortgruppe des Landeskriminalamtes Burgenland untersucht. Laut Baumschlager waren die Schüsse aus Sicht der Landespolizeidirektion „als gerechtfertigt anzusehen.“ Das Motiv und die Herkunft des Revolvers, mit dem der Mann die Verzweiflungstat verübt hatte, standen vorerst nicht fest.

Link: