AGRANA arbeitet an erstem Bio-Bienenfutter

Das AGRANA Research & Innovation Center (ARIC) in Tulln arbeitet derzeit an neuen Rezepturen im Lebensmittel- und Technologiebereich. Jährlich investiert der AGRANA-Konzern 15 Millionen Euro in die Forschung und Entwicklung.

Im ARIC-Forschungszentrum forscht man unter anderem am ersten biologischen Bienenfutter, einem Zuckergemisch, das auf weißem Rübenzucker basiert. Entwickelt wurde das biologische Bienenfutter in Zusammenarbeit mit der Universität Graz. Bisher wurde eine Tonne des Zuckergemischs hergestellt. Derzeit ist das Bio-Bienenfutter noch in der Testphase, im Frühjahr werden die Ergebnisse der ersten Fütter-Saison in diesem Winter ausgewertet.

Aus Rübenzucker-Melasse wird außerdem Betain gewonnen. Laut Florian Emerstorfer, dem Leiter der Abteilung für Zuckertechnologie, bringe dieses Zuckerrüben-Produkt Vorteile bei der Nutztierfütterung. Damit könne etwa Hitzestress bei Kühen vermieden werden und so die Fleischzunahme unterstützt werden, so Emerstorfer.

AGRANA als Innovator mit 107 Patenten

Von den insgesamt 15 Millionen Euro, die für Forschung und Entwicklung aufgewendet werden, investiert die AGRANA 7,1 Millionen Euro in die Forschungen des ARIC. Davon 3,7 Millionen Euro in das Segment Stärke, 2 Millionen Euro in das Segment Zucker und 1,4 Millionen Euro in das Frucht-Segment. In Zusammenarbeit mit den Kunden und Forschungseinrichtungen in ganz Österreich, wie der Technischen Universität Graz und Wien oder der Universität für Bodenkultur, arbeitet das unternehmenseigene Forschungszentrum der AGRANA an Produktinnovationen und an neuen Anwendungsmöglichkeiten bestehender Produkte. Mittlerweile hat man 107 Patente angemeldet, von denen 85 bereits erteilt sind.

„Als Spezialitätenanbieter im Stärkebereich oder als Weltmarktführer bei Fruchtzubereitungen ist es unabdingbar, Innovator und nicht Follower zu sein. Innovationen müssen wirtschaftlich umsetzbar sein“, erklärt Johann Marihart, Vorstandsvorsitzender von AGRANA. Es sei für AGRANA daher wichtig neue Entwicklungen voranzutreiben.

Zusammenarbeit sichert Jobs in Österreich

Die Kooperation zwischen ARIC und den österreichischen Universitäten sieht Harald Mahrer, Staatssekretär des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft, als Grundlage für die Entwicklung von nachfolgender Wertschöpfung, weil „diese besonderen Jobs in Österreich auch belassen werden und das nicht irgendwo in dritten Einrichtungen passiert“, so Mahrer.

Die AGRANA beschäftigt derzeit 8.600 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen an 53 Produktionsstandorten und erwirtschaftet jährlich etwa 2,5 Milliarden Euro. 2014 wurde die „Zuckerforschung Tulln“ um etwa 4 Millionen Euro ausgebaut. Das ARIC entstand als bauliche Erweiterung der bisherigen Forschungsstätte. Auf 4.000 Quadratmetern arbeiten dort 65 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen.

Links: