Lawinenwarndienst informiert seit zehn Jahren

Vor zehn Jahren war Niederösterreich das letzte alpine Bundesland, das keinen Lawinenwarndienst hatte. Erst in der Wintersaison 2006/2007 wurde dieser eingerichtet. Bis heute konnten so zahlreiche Unfälle verhindert werden.

Seit zehn Jahren veröffentlicht der Lawinenwarndienst Niederösterreich im Winter einmal täglich einen Lawinenlagebericht. Dabei wird auf Daten der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Graz zurückgegriffen, die für die Gefahrenbeurteilung zuständig ist und fünf Gefahrenstufen unterscheidet. Die Zusammenarbeit zwischen Lawinenwarndienst, ZAMG und Einsatzorganisationen war am Samstag Thema bei den „Internationalen Lawinengesprächen“ in Reichenau an der Rax (Bezirk Neunkirchen).

Schild Lawinengefahr

APA/Barbara Gindl

Laut Friedrich Salzer vom Lawinenwarndienst Niederösterreich hätte der Warndienst etwa die Arbeit der Alpinpolizei erleichtert, da diese seit der Einführung eine bessere Grundlage bei der Beurteilung von Unfällen hätte. Außerdem würden laut Salzer Einsatzorganisationen wie etwa die Bergrettung oder auch der Bergführerverband, der vor Touren auf die Daten des Lawinenwarndienstes zurückgreifen kann, profitieren.

Lagebericht künftig bereits am Vorabend

Nicht zuletzt können durch den Lawinenwarndienst auch Unfälle verhindert werden. Obwohl die Zahl der Tourengeher und der Schneeschuhwanderer in den vergangenen zehn Jahren exorbitant gestiegen sei, wie Salzer sagt, blieb die Zahl der Unfälle konstant. „Insofern kann man dann schon sagen, dass die Unfälle im Vergleich zur Zahl der Personen, die im Gelände unterwegs sind, weniger geworden sind“, sagt Salzer.

In der kommenden Wintersaison soll der Lawinenlagebericht nicht mehr wie bisher um 8.00 Uhr, sondern bereits am Vorabend bis 18.00 Uhr veröffentlich werden. „Der große Vorteil ist, dass für die Tourenplanung am Abend schon die Informationen für den nächsten Tag vorliegen“, sagt Salzer. Außerdem sollen die Stationsdaten auf der Homepage des Lawinenwarndienstes künftig besser und anschaulicher präsentiert werden. So soll etwa die Karte optimiert werden und es möglich sein, auch Daten, die in der Vergangenheit liegen, zurückzuverfolgen.

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