Dom der Wachau: Renovierung abgeschlossen

Der Dom der Wachau, wie die Stadtpfarrkirche St. Veit in Krems genannt wird, ist komplett renoviert. Das Ende der sieben Jahre dauernden Arbeiten, die vier Mio. Euro gekostet haben, wurde am Sonntag mit einem Festgottesdienst gefeiert.

Jene Bauteile, die von der Decke ins Kircheninnere stürzten, waren vor sieben Jahren sozusagen die Steine des Anstoßes zur Renovierung. Es wurden massive Stahlträger eingezogen, um die Gewölbebögen zu stabilisieren, tiefe Risse wurden ausgebessert, das Dach und der Turm saniert.

Diözesanbischof Klaus Küng sprach in seiner Predigt vom Dom der Wachau als einen „Ort, der ausstrahlt und anzieht“. „Alles strahlt wieder“ und dazu hätten alle mitgeholfen, sagte Küng, dass man das nicht allein deshalb getan habe, um das Alte wieder strahlen zu lassen, sondern auch „im Blick auf die Gegenwart und die Zukunft“. Am heutigen Tag stehe die Dankbarkeit im Zentrum.

Dom der Wachau Pfarre Sankt Veit Krems außen

ORF

1616, vor 400 Jahren, wurde der Grundstein zur Kirche gelegt

Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) sagte in seiner Festrede, dass man die Aufgabe habe, „das, was wir von unseren Vorfahren verantwortet bekommen haben, so zu hegen und zu pflegen, dass wir es gut weitergeben können“. Er bezeichnete den Dom der Wachau als „Kunstwerk, das unsere Vorfahren gestaltet haben“ und sagte, dass dieser noch viel mehr sei – er sei „ein Bauwerk mit Fingerzeig am Weg in die Zukunft“. Pröll sprach von einem „Signal für unseren verantwortungsbewussten Zugang zu unserem Erbe“.

Pröll: „Kirchen sind Oasen des Miteinanders“

Die Kirche habe eine große Strahlkraft. „Was wir heute mehr denn je brauchen, sind Oasen der Ruhe und des Miteinanders“, sagte Pröll, dass es davon nicht mehr allzu viele geben würde. „Unsere Kirchen sind Oasen des Miteinanders. Sie sind Orte, in denen man die Gemeinschaft pflegen kann“, so der Landeshauptmann. Der Dom der Wachau sei ein klares Bekenntnis „zu unseren christlichen Werten. Die christlichen Grundwerte prägen in unserem Heimatland Niederösterreich unseren Lebensstil und sie bestimmen auch unser Gesellschaftsmodell“, so Pröll.

Im Jahre 1014 wurde die Pfarre Krems-St. Veit durch die Schenkung eines Grundstücks von Kaiser Heinrich II. an den Passauer Bischof Berengar gegründet. Es sei eine „große Freude, wenn sich herangewachsene ‚Töchter‘ an ihre ‚Mutter‘ erinnern“, so Otto Mochti vom Bistum Passau.

"Krems ist aufgrund seiner tausendjährigen Geschichte reich an Denkmälern“, betonte Bürgermeister Reinhard Resch (SPÖ), und dass dazu auch die Stadtpfarrkirche zähle. „Seit 400 Jahren prägt der Dom der Wachau das Stadtbild und das Leben der Menschen“, so Resch, der weiters sagte, dass der Glaube Berge versetze und den stärksten Glauben Pfarrer Franz Richter gehabt hätte. „Es ist etwas Schönes, ‚Danke‘ zu sagen“, sagte der Pfarrer und bedankte sich bei allen an der Restaurierung beteiligten Institutionen und Unternehmen.

Renovierung zum Jahrestag abgeschlossen

Im Jahre 1616 wurde an der Stelle einer mittelalterlichen Kirche der Grundstein für die heutige Barockkirche gelegt. Baumeister war der aus Mailand stammende Cypriano Biasino. Errichtet wurde die Kirche in der Zeit von 1616 bis 1630. Die Innenausstattung erfolgte erst 100 Jahre nach Fertigstellung der Kirche. Die Deckenfresken wurden 1787 von Martin Johann Schmidt (genannt Kremser Schmidt) geschaffen. Das Hochaltarbild aus dem Jahr 1734 mit der Darstellung des Martyriums des Pfarrpatrons, dem Hl. Vitus, stammt von Johann Georg Schmidt (genannt Wiener Schmidt).

400 Jahre gehen selbst an einer Kirche nicht spurlos vorüber, und damit kam auf die Pfarre die Notwendigkeit einer Generalsanierung zu. Durch das Zusammenwirken von Land Niederösterreich, Diözese St. Pölten, Bundesdenkmalamt, Stadt Krems und Pfarre Krems-St. Veit konnte diese umfassend in mehreren Etappen saniert werden.

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