Landjugend boomt 70 Jahre nach Gründung

Tradition und Tracht sind wieder modern und auch die Landjugend erlebt 70 Jahre nach ihrer Gründung einen Boom. Von den 300 Ortsgruppen in Niederösterreich wurden allein in den vergangenen drei Jahren 20 neu gegründet.

Die Landjugend wurde nach dem Zweiten Weltkrieg als „Ländliches Fortbildungswerk“ ins Leben gerufen. Heute zählt sie mit ihren fast 20.000 Mitgliedern zu den größten Jugendorganisationen des Landes, was auch bei einem Festakt im Landtagssitzungssaal in St. Pölten zum 70-Jahr-Jubiläum gewürdigt wurde.

Feierlichkeiten 70 Jahre Landjugend

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Anlässlich des 70. Gründungsjubiläums der Landjugend fand im Landtagssitzungssaal in St. Pölten ein Festakt statt

Dass die Landjugend derzeit wieder einen Boom erlebt, hat vielfältige Gründe, wie der Landesleiter Harald Hochedlinger sagt: „Momentan passt es einfach gut. Die Tracht ist modern, der Volkstanz ist modern, das Volkslied ist modern – und das passt eben zur Landjugend typisch dazu. Und wir bieten einfach jungen Menschen die Möglichkeit, im ländlichen Raum mitgestalten zu können.“

Trendumkehr zur Gemeinschaft für alle

Nicht zu übersehen ist eine Trendumkehr, weg von der Organisation ausschließlich für Jugendliche aus bäuerlichen Familien, hin zur Gemeinschaft für alle. Obwohl die Landjugend ursprünglich zur Stärkung der Bauernjugend gegründet wurde, wurden mittlerweile neue Schwerpunkte gesetzt. „Das sind vor allem Allgemeinbildung, aber auch internationale Zusammenarbeit. Es soll ein breites Programm für alle sein und jeder kann sich das herauspicken, was ihn interessiert“, sagt Landesleiterin Sandra Zehetbauer.

Feierlichkeiten 70 Jahre Landjugend

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Hunderte Mitglieder der Landjugend nahmen am Umzug in St. Pölten teil

Höhepunkt des Jubiläumstages im Regierungsviertel in St. Pölten war ein Umzug mit mehr als 50 Traktor- und Pferdegespannen mit Wägen, die von Landjugendgruppen gestaltet wurden. Das Jubilläum war nicht nur mit hohem Vorbereitungsaufwand, sondern letztlich auch mit Durchhaltevermögen verbunden, denn die Anreise per Traktor fand bei sieben Grad und Regen statt. Die Tausenden Zuschauer auf dem Landhausplatz lohnten den Aufwand aber letztendlich und auch das Wetter hatte ein Einsehen, zum Umzug bahnte sich die Sonne ihren Weg durch die Wolken.

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