Schwarzenau wehrt sich gegen EU-Skepsis
Jedes Jahr bestimmt ein anderes Land der EU den Jahresablauf in Schwarzenau. Mit Italien wurde im Jahr 2009 begonnen, es folgten Ungarn, Irland, Frankreich, Tschechien und Rumänien. Und derzeit ist schon das zweite Jahr Finnland zu Gast. Wolfgang Leidenfrost ist Teamleiter der Aktion „Europa in Schwarzenau“. Er lebte mit seiner Frau 16 Jahre in Lappland und kehrte vor drei Jahren mit ihr in ihre Heimat Schwarzenau zurück. Er kann aus erster Hand berichten und organisierte zahlreiche finnische Abende mit Lachs- und Rentierschmaus, einer finnischen Modeschau oder einem finnischen Tango-Tanzkurs.
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Das Highlight des Jahres war der Bau einer mobilen Sauna, die von einem alten Traktor gezogen überall hin gebracht werden kann, vornehmlich an den Brühlteich, wo nach dem Dampfbad direkt ins Wasser gesprungen wird. In Finnland gebe es die verrücktesten Saunen, das sei nur eine davon, berichtet Wolfgang Leidenfrost. Diese Sauna werde das Finnland-Jahr noch lange überleben, ist er überzeugt.
2017 kommt Dänemark nach Schwarzenau
Auch für das kommende Jahr gibt es schon ein fast fertiges Programm, das von Pia Søndergaard erarbeitet wurde. Sie lebt seit 22 Jahren in Schwarzenau, wuchs aber in Dänemark auf und wird 2017 ihr Heimatland präsentieren. „Mit Smørrebrød und einer Märchenlesung mit Werken von Hans Christian Andersen“, kündigt sie an. „Die Menschen haben es nicht wirklich geschafft, einander gern zu haben und neugierig aufeinander zu sein in den europäischen Ländern. Und da hoffe ich, dass man das hier üben kann und dass man Dänemark ins Wohnzimmer mitnehmen kann - oder zumindest bis vor die Haustür.“
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Irland sorgte für frischen Schwung
Bürgermeister Karl Elsigan (ÖVP), der die Aktion ins Leben gerufen hatte, erinnert sich gern an das Jahr 2011, als eine Schar Jugendlicher aus Irland für frischen Schwung in Schwarzenau sorgte und Mauern mit Europa-Graffiti bemalt wurden - ein heute noch sichtbares Zeichen. „Ich finde es wichtig, gerade in einer Zeit, in der der Egoismus immer mehr aufkommt und jeder nur auf sich selber schaut, dass man auch andere Regionen und Länder kennenlernt, um sie besser verstehen zu können.“
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Nur ein Land wird es wohl nicht mehr nach Schwarzenau schaffen, da sind sich die Organisatoren der Aktion „Europa in Schwarzenau" einig: Für Großbritannien ist nach dem Brexit der Zug ins Waldviertel abgefahren.
Robert Salzer, noe.ORF.at