Fischotter werden für Teichwirte zum Problem

In den Waldviertler Fischteichen hat das Abfischen begonnen. Das feucht-warme Sommerwetter hat die Karpfen heuer überdurchschnittlich gut wachsen lassen. Allerdings werden die Fischotter für die Teichwirte immer mehr zum Problem.

Der heurige Sommer war nicht zu heiß, durch den Regen kam außerdem genügend Sauerstoff in die Teiche. Die Fische konnten deshalb in allen niederösterreichischen Fischteichen ordentlichen zulegen. „Der Stückzuwachs am einzelnen Fisch ist heuer überdurchschnittlich, sicher um 15 Prozent mehr - die Frage ist, wieviele Stück da sind, das weiß man immer erst, wenn man den Teich ausgefischt hat“, sagt Teichwirt-Obmann Willibald Hafellner.

Abfischen Litschau

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Der Teich in Schandachen ist der größte Fischteich der Schlossfischerei Litschau

Sehr zum Ärger der Teichwirte könnte nämlich etwa ein Drittel der Fische von Fischottern gefressen worden sein. In einzelnen Teichen sollen es sogar bis zu 80 Prozent der Karpfen sein. Die geschützten Tiere hätten sich gut vermehrt, der Schutz soll deshalb aufgehoben werden, fordert Hafellner. Das Wort „abschießen“, will er zwar nicht in den Mund nehmen, ob Fischotter-Umsiedelungen aber reichen, bezweifelt er: „Das wird eher ein Placebo sein, weil das ganz schwierig ist. Mit dem alleine wird man es nicht schaffen. Wir werden schauen, zu welchen Lösungen man hier kommt.“ Experten wurden beauftragt, Gutachten auszuarbeiten.

Geringer Fettgehalt bei Waldviertler Karpfen

Am Sonntag wurde bei Schandachen in Litschau (Bezirk Gmünd) abgefischt. Mit fast 18 Hektar Wasserfläche ist der Teich der größte der 42 Fischteiche, die zur Schlossfischerei Litschau gehören. In diesem Teich schwimmen überwiegend 4-jährige Karpfen. Dass bei ihnen die Qualität stimmt, zeigt der relativ geringe Fett-Anteil der von Kontrolleuren beim Abfischen mittels Fettmessgerät direkt am lebenden Fisch gemessen wurde. Die Karpfen hatten einen durchschnittlichen Fettgehalt von etwa vier bis sechs Prozent.

Abfischen Litschau

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Wie die Karpfen tatsächlich schmecken, konnte man im Anschluss an das Abfischen auch beim erstmals veranstalteten Fischkirtag in Schandachen testen. Etwa zehn Prozent, der aus den Litschauer Schlossteichen gezogenen Karpfen, kommen als Speisefisch auf den Teller. Der Rest wird als sogenannter Besatzfisch wieder in anderen Teichen ausgesetzt, wo sie dann kommenden Sommer von Hobbyanglern gefischt werden können.

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