Parteiübergreifende Wallfahrt mit Van der Bellen

Bundespräsidentschaftskandidat Alexander Van der Bellen war am Sonntag zu Gast im Nibelungengau. Bürgermeister aus der Region hatten den von den Grünen unterstützten Kandidaten auf eine Wanderung nach Maria Taferl eingeladen.

Es war der letzte Besuch von Van der Bellen in Niederösterreich, bevor im Dezember ein neuer Präsident gewählt werden soll. Sechs Bürgermeister von SPÖ und ÖVP hatten den früheren Bundessprecher der Grünen eingeladen. Auf dem Bußweg ging es von Marbach nach Maria Taferl (beide Bezirk Melk). „Jeder von uns hat schon Sünden akkumuliert, ein paar davon bin ich losgeworden, aber der Weg ist sehr schön. Steil, aber sehr schön“, sagte Van der Bellen bei seiner Ankunft in Maria Taferl.

Van der Bellen Wahlkampf Wanderung Bundespräsidentschaftskandidat

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Dass sich Bürgermeister von SPÖ und ÖVP zusammengetan und ihn eingeladen haben, sei nicht selbstverständlich, „gerade am Land, wo viele mit meiner Vergangenheit als Grüner nichts anfangen können“, räumte Van der Bellen ein. Seitens der Bürgermeister hieß es: „Ich mache ja nicht für eine Partei Werbung, sondern für einen Kandidaten und mir als Sozialdemokrat ist das völlig egal, weil er die Werte vertritt, die ich auch vertreten würde“, so der Bürgermeister von Marbach an der Donau, Anton Gruber (SPÖ).

„Werte, die ich auch vertreten würde“

„Ich habe mich gefreut, wie es geheißen hat, Professor Van der Bellen besucht uns. Mir geht es nicht darum, wer zu uns kommt, sondern es ist einfach eine Bereicherung, wenn ein Präsidentschaftskandidat zu uns nach Maria Taferl kommt“, ergänzte der Bürgermeister von Maria Taferl, Heinrich Strondl (ÖVP). Und der Bürgermeister von Ybbs an der Donau, Alois Schroll (SPÖ), sagte: „Das ist für mich insofern kein Problem, weil zwei Kandidaten zur Auswahl stehen und keiner von der SPÖ dabei ist. Es ist eine Entscheidung, wo der den Grünen nahe Kandidat der SPÖ mit seinem Wahlprogramm und seinen Ansichten einfach viel, viel näher steht.“

Den Weg nach Maria Taferl bestritt Van der Bellen mit Unterstützern, bei den Wahlen tat sich der 72-Jährige im ländlichen Raum bislang allerdings schwer, Stimmen zu sammeln. Auf die Frage, wie er die Wähler mobilisieren wolle, sagte er: „Jede Wählerin und jeder Wähler muss sich überlegen, dass das eine Art Richtungsentscheidung ist, die für Österreich bestimmt, wer das Land repräsentiert und zwar nicht für drei Wochen, sondern für sechs Jahre.“

„Wird auf Wahlbeteiligung ankommen“

Im Hinblick auf den Ausgang der Wiederholung der Stichwahl sagte Van der Bellen: „Ich bin zuversichtlich, aber niemand kann sicher sein, dass er eine Wahl gewinnt. Es wird sehr auf die Wahlbeteiligung ankommen.“ Mit der Beteiligung an der Wallfahrt nach Maria Taferl war er auf jeden Fall zufrieden.

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at

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