St. Pölten wirbt um Schweizer Firmen

St. Pölten wirbt um Betriebe aus der Schweiz, die sich in der Landeshauptstadt ansiedeln. Um Kontakte zu knüpfen, war eine Delegation im Raum Zürich unterwegs. Punkten wollte man mit der Nähe zum Flughafen und freien Gewerbeflächen.

Im Großraum Zürich leben 3,8 Millionen Menschen, 200.000 Betriebe erzeugen die Hälfte der Schweizer Wirtschaftsleistung. Zürich selbst gehört neben New York und Genf zu den teuersten Städten der Welt. Wer hier wohnen oder einen Betrieb ansiedeln will, muss also tief in die Tasche greifen, sagt der St. Pöltner Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ): „Das Preisniveau ist ein ganz ein anderes. Zürich ist sogar für die Schweiz hochpreisig. Da können wir ganz andere Konditionen bieten, vom Grundstück begonnen bis zu den Betriebskosten und natürlich auch im Wohnbereich und das bei höchster Qualität.“

Zürich

ORF / Gernot Rohrhofer

Die Löhne in Zürich sind hoch, aber ebenso die Kosten

Zwischen der Schweiz und Österreich wurden im Vorjahr Waren im Wert von 15 Milliarden Euro ausgetauscht. Die Schweiz ist damit der drittwichtigste Handelspartner für Österreich. Umgekehrt nutzt die Schweiz Österreich, um Zugang zur Europäischen Union und zur Währungsunion zu bekommen. Das attraktivste Bundesland ist wegen der unmittelbaren Nachbarschaft Vorarlberg. Danach kommt aber schon der Raum um Wien, vor allem wegen des Flughafens in Schwechat, der eine der wichtigsten Drehscheiben in Richtung Osteuropa ist.

Abgesehen von günstigeren Preisen will St. Pölten deshalb auch mit der Nähe zu Wien und zum Flughafen punkten, so Stadler: „Wir haben unseren Wirtschaftsstandort präsentiert, der viele Vorzüge hat, nicht nur von der Verkehrslage, sondern auch - und das wird immer wichtiger - mit Top-Ausbildungsstätten. Und natürlich sind wir das Tor zu Osteuropa und liegen in der Metropolregion Wien.“ Mit im Gepäck hatten die Verantwortlichen daher 365 Hektar freies Betriebsgebiet.

Unterschiede beim Umgang mit Start-ups

Thema der Wirtschaftsreise war auch, wie die Schweiz mit Start-ups umgeht: „Man sieht, dass hier die öffentliche Hand mit dabei ist, im Bereich günstiger Mieten bis hin zum Netzwerk. Die Schweiz ist uns nicht sehr weit voraus, sie machen es aber anders und man kann sich als Best-Practice-Beispiel einiges abschauen“, sagt Jörg Summer, der mit seiner Firma „up to future“ Firmen-Neugründungen begleitet und unterstützt. Aus Sicht der New Design University in St. Pölten sagt Prorektor Johannes Zederbauer: „Die internationale Vernetzung der einzelnen Start-up-Bereiche bringt noch einmal einen größeren Mehrwert. Internationalisierung ist das Um und Auf für die Zukunft und das wird hier in der Schweiz sehr gut gelebt.“

Zürich

ORF / Gernot Rohrhofer

Die St. Pöltner Delegation besuchte ein Netzwerk für Start-ups

Mit diesen Ideen und neuen Kontakten im Gepäck hoffen die St. Pöltner auf weitere Geschäfte und Kooperationen mit der Schweiz. Die dreitägige Reise in den Großraum Zürich war bereits die elfte Wirtschaftsreise, nachdem es in den Jahren davor nach Japan, China und Deutschland gegangen war.

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at

Links: