SKN trennt sich von Trainer Daxbacher

Fußball-Bundesliga-Aufsteiger SKN St. Pölten hat sich nach einem missglückten Saisonstart von Trainer Karl Daxbacher getrennt. Daxbacher hatte den SKN seit Sommer 2015 betreut, das Team ist in der Tabelle derzeit Vorletzter.

Die Entscheidung fiel nach einer kurzfristig einberufenen Vorstandssitzung des Vereins am Dienstag. An Stelle von Daxbacher werden Jochen Fallmann und Thomas Nentwich die Mannschaft interimistisch betreuen. Das Duo ist vorerst im Achtelfinal-Spiel des ÖFB-Cups gegen Sturm Graz für die Mannschaft zuständig. Auch am Samstag im Bundesliga-Spiel gegen Altach werden Fallmann/Nentwich auf der Betreuerbank Platz nehmen.

Karl Daxbacher alleine auf einem Fußballfeld

APA/Fohringer

Karl Daxbacher und der SKN St. Pölten gehen künftig getrennte Wege

Nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte noch gefeiert, wurde Daxbacher der schlechte Saisonstart des SKN St. Pölten in der Fußball-Bundesliga zum Verhängnis. „Die sportlichen Wege von Mannschaft und Trainer gehen nicht mehr wirklich in die selbe Richtung“, wurde als Hauptgrund für das Aus von Daxbacher in einer Mitteilung des SKN genannt. Darüber hinaus wollte sich von Vereinsseite niemand zu dem Thema äußern. Es wurde auf einen Pressetermin (15.00 Uhr) vor dem Cup-Heimspiel gegen Sturm Graz am Mittwoch verwiesen.

Nach zehn Runden ohne Sieg im Tabellenkeller

Die Beurlaubung von Daxbacher ist die erste Trainerentlassung in der laufenden Bundesliga-Saison. Der 63-Jährige betreute St. Pölten seit Sommer 2015 und schaffte in diesem Frühjahr den Aufstieg in die höchste Spielklasse. Dort lief es für die „Wölfe“ bisher nicht nach Wunsch. Nach zwölf Runden liegt der SKN mit nur sieben Zählern am neunten Tabellenplatz. Zuletzt blieb die Mannschaft zehn Runden in Folge ohne Sieg. Am vergangenen Wochenende setzte es im Heimspiel gegen Meister Salzburg ein 1:5.

„Nach zehn Spielen ohne Sieg steckt man im Tabellenkeller fest. Die Vereinsverantwortlichen sind aus diesem Grund nach reiflichen Überlegungen zur Erkenntnis gekommen, dass man Karl Daxbacher weder den Turnaround zutraut, noch die gesteckten Ziele zu erreichen“, hieß es in der Mitteilung. Von einem Platz im Mittelfeld hatte der Verein vor Saisonstart geträumt. Selbst auf Platz acht fehlen derzeit aber sechs Zähler.

Meisterfeier des SKN Sankt Pölten

ORF

Ein Bild aus vergangenen Zeiten: Daxbacher hatte den SKN St. Pölten in die Bundesliga geführt, nach dem Meistertitel lief es aber nicht mehr nach Wunsch

Nach der Niederlage gegen Salzburg hatte sich Daxbacher niedergeschlagen und „schwer enttäuscht“ gezeigt. Der ehemalige Teamspieler mit ausgeprägter Austria-Vergangenheit stellte auch sein System infrage. Die Spielanlage seiner Mannschaft hatte er schon nach wenigen Runden abgeändert. Zuletzt agierte St. Pölten entgegen Daxbachers Grundidee mit vielen langen Bällen. Der Niederösterreicher war bereits bei seinen vorangegangenen Engagements als Trainer bei der Austria (Dezember 2011) und dem LASK (März 2015) vorzeitig entlassen worden.

St. Pölten am Mittwoch im Cup gegen Sturm

Die Wende soll nun sein bisheriger Assistenzcoach Fallmann gemeinsam mit Ex-Profi Nentwich schaffen. Das Duo ist erstmals im Achtelfinal-Spiel des ÖFB-Cups gegen Sturm für die Mannschaft verantwortlich. Auch am Samstag im Bundesliga-Spiel gegen Altach werden Fallmann/Nentwich auf der Betreuerbank Platz nehmen.

Daxbacher selbst wollte sich gegenüber noe.ORF.at zu seinem Rauswurf noch nicht äußern, seine Reaktion nach dem 1:5-Heimdebakel gegen Salzburg am Sonntag hatte aber bereits nach Resignation geklungen: „Als Trainer fühlt man sich grundsätzlich immer machtlos, weil man selber nicht einschreiten kann. Dass wir um den Verbleib in der Liga spielen werden, hat sich nach einigen Runden schon herauskristallisiert. Diese Situation hat sich nicht geändert.“

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