Diskussion um Kreuze in Klassenzimmern

Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) will es Schulen künftig freistellen, selbst zu entscheiden, ob sie in den Klassenzimmern ein Kreuz aufhängen wollen oder nicht. Bei der ÖVP stößt sie mit diesem Vorstoß auf scharfe Kritik.

Im Zuge der Bildungsreform sollen Schulen künftig mehr Autonomie bekommen, unter anderem sollen sich Direktoren ihre Lehrerinnen und Lehrer selbst aussuchen können. Nun sprach sich Bildungsministerin Sonja Hammerschmid (SPÖ) in der ORF-„Pressestunde“ auch dafür aus, die Schulstandorte selbst entscheiden zu lassen, ob sie in den Klassenzimmern ein Kreuz aufhängen wollen. Landesschulrat und ÖVP erteilten diesem Vorstoß am Donnerstag jedoch eine Absage.

ÖVP und Landesschulrat äußern Bedenken

„Es ist befremdlich, dass sich SPÖ-Ministerin Hammerschmid lieber mit dem Kreuz in den Klassenzimmern beschäftigt, als die geplante Schulreform durchzuziehen", kritisierte der Klubobmann der ÖVP Niederösterreich, Klaus Schneeberger. Ebenfalls keine Veranlassung von der bestehenden Regelung abzugehen, sieht Johann Heuras, der Präsident des Landesschulrates. Diese Frage zu thematisieren würde vielmehr zur Verunsicherung vieler Schulen führen, die ohnehin aufgrund der Reformdebatte verunsichert seien, so Heuras.

Derzeit müssen in Schulen, an denen die Mehrzahl der Schüler einem christlichen Religionsbekenntnis angehört, in allen Klassenräumen Kreuze hängen. Wo weniger als die Hälfte der Schüler Christen sind, müssen die Kreuze laut Bildungsministerium nicht unbedingt abgehängt werden. Vielmehr würde in diesem Fall bereits jetzt die Schulleitung selbst die entsprechende Entscheidung treffen, es handle sich folglich um keine gesetzliche Änderung, heißt es.

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