Sicheres Zuhause für gequälte Bären

Die Bären im Bärenwald in Arbesbach (Zwettl) stehen kurz vor dem Winterschlaf. Im Bärenwald, den es 1998 gibt, betreut die Tierschutzorganisation Vier Pfoten acht Braunbären, die zuvor Zirkusbären waren oder gequält wurden.

Der große Besucheransturm im Bärenwald ist vorbei und es kehrt langsam Ruhe ein. Für Tierpfleger Matthias Frost gibt es aber noch genug zu tun. Vor dem Winterschlaf sollen sich die Braunbären noch einmal richtig sattfressen können. „Der Winterspeck muss angefuttert werden“, sagt er beim Besuch von noe.ORF.at in Arbesbach. Bären fressen größtenteils Obst und Früchte, aber natürlich steht auch noch Anderes auf dem Speiseplan: „Kutteln, Rehe, Fisch, aber auch Hundetrockenfutter oder Eier.“

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Braunbären als Besuchermagnet

Etwa 40.000 Besucher kommen jedes Jahr nach Arbesbach ins Waldviertel, um die Braunbären zu bestaunen.

Frost ist im Gehege unterwegs und verteilt das Futter, erst dann dürfen die Bären ins Gehege. Der Bärenwald ist eine Auffangstation für Tiere, die es alles andere als einfach gehabt haben. „Tom“ ist ein ehemaliger Zirkusbär. Die Kunststücke, die er vorführen musste, griffen seine Gelenke an, er kann nur noch schwer gehen. „Eines der schöneren Erlebnisse ist, zu sehen, wenn ‚Tom‘, einer unser ältesten Bären, sich trotz seiner Schmerzen jedes Jahr aufs Neue motiviert und den Willen zeigt, dass er noch genauso mitmacht wie die anderen.“

Auswilderung nicht mehr möglich

Die Bären haben in Arbesbach die Chance, wieder ein einigermaßen artgerechtes Leben zu führen. Sie wieder in die freie Wildbahn zu lassen, ist jedoch unmöglich, sagt Frost: „Bären, sobald sie an einen Menschen gewöhnt sind und die Angst vor dem Menschen verloren haben und ihn als Futterlieferant kennen, kann man nicht mehr auswildern. Bären sind Tiere, die sich immer den leichtesten Weg suchen.“

Nun steht im Bärenwald Arbesbach aber ohnehin der Winterschlaf bevor und dabei gelingt Bären etwas, worum sie viele Menschen vermutlich beneiden. Sie verlieren bis zum Ende ihre Schlafes Mitte März zwischen 60 und 80 Kilogramm.

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