Wald als Geldanlage immer beliebter

In Zeiten niedriger Zinsen besinnt man sich offenbar gerne auf traditionelle Werte der Geldanlage. Grund und Boden werden wieder beliebter, die Landwirtschaftskammer verzeichnet eine steigende Nachfrage nach Wald.

Schon seit Längerem gehen in der Landwirtschaftskammer immer häufiger Anfragen zum Erwerb von Waldgrundstücken ein. Der Leiter der Forstabteilung der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Werner Löffler schätzt, dass der Boom etwa gleichzeitig mit Beginn der Wirtschaftskrise begann.

Das Interessante dabei sei, dass die meisten Anfragen nicht aus dem landwirtschaftlichen Bereich kämen, sondern aus der Wirtschaft. Es gehe also, so Löffler „weniger um die Bewirtschaftung des Waldes, sondern um das Parken von Kapital“. Gefragt seien vor allem größere Grundstücke. Kleinere Wälder mit einer Größe von 50 bis 100 Hektar würden eher unter den Nachbarn aufgeteilt, so Löffler.

Grundverkehrskommission beobachtet Käufe

Wer einen Wald zur Geldanlage erwerben wolle, müsse aber auch einiges beachten, warnt der Experte der Landwirtschaftskammer. So genüge es nicht, das Grundstück einfach zu kaufen, ein Wald müsse auch gepflegt werden. Außerdem müsse man genau auf den Preis achten. Denn laut Löffler ist bei vier oder fünf Euro Kaufpreis pro Quadratmeter „schlicht und einfach kein Gewinn zu erwirtschaften“.

Dazu komme, dass die Grundverkehrskommission ein Auge auf private Waldverkäufe habe. Zu den Aufgaben der Kommission gehöre unter anderem die Erhaltung eines leistungsfähigen Bauernstandes. Deshalb werden bei Grundstücksverkäufen im ländlichen Bereich oftmals Nachbarn bevorzugt, um die gesunden Betriebe zu erhalten und Spekulationen zu verhindern.

60 Cent bis fünf Euro pro Quadratmeter

In Niederösterreich bestehen 40 Prozent der Landesfläche aus Wald, 85 Prozent davon befinden sich wiederum in Privatbesitz. Die Preise für einen Quadratmeter Wald liegen in Niederösterreich je nach Lage und Bewuchs zwischen 60 Cent und fünf Euro pro Quadratmeter.

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