Experten: Leute wollen wieder am Land wohnen

Immer mehr kleine Gemeinden in Niederösterreich kämpfen mit einer Abwanderung in Richtung der Städte. Laut Experten wird sich dieser Trend aber ändern: Künftig werden wieder mehr Menschen in ländlichen Gegenden wohnen wollen.

Die Bevölkerungsabwanderung macht den Ortskernen von kleinen Gemeinden zu schaffen: Sie verlieren an Infrastruktur und sterben aus. Laut Experten, die am Freitag beim Symposium „Salon Zukunft Wohnen“ in Waidhofen an der Ybbs diskutierten, gibt es jedoch Hoffnung für die kleinen Gemeinden: Demnach wollen die Menschen in Zukunft wieder vermehrt nicht nur in ländlichen Gegenden wohnen, sondern auch dort arbeiten.

Architektin: „Soziale Infrastruktur nicht verstreuen“

Durch den Ausbau der Infrastruktur im Ortskern und durch gemeinsame Wohnprojekte hätten auch kleinere Gemeinden wieder eine Chance auf Zuzug, sagt Architektin Caren Ohrhallinger. „Eine Gemeinde muss sich überlegen, dass die sozialen Infrastrukturen nicht verstreut und nur autoläufig erreichbar sind. Sie müssen so angeordnet sein, dass sich Zufallsbegegnungen der verschiedenen Generationen ergeben können“, so Ohrhallinger. Mit einer Umwidmung von Grundstücken und Revitalisierung leerstehender Gebäude könnten Gemeinden die Wohnqualität wieder erhöhen.

Der Trend beim Wohnen geht laut Architekt Helmut Deubner in Richtung generationenübergreifendes gemeinsames Wohnen im ländlichen Raum. Beim sogenannten „Co-Housing“ teilen sich mehrere Generationen ein Haus. Dadurch wird laut Deubner eine Möglichkeit geschaffen, bei der sich Personen jeder Altersgruppe wieder vermehrt vernetzen können. Das Wohnen im Einfamilienhaus sieht der Architekt als problematisch, „weil die Leute dadurch im höheren Alter sehr oft in den Einfamilienhäusern vereinsamen“.

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