Nestroy-Preis 2016 für das Landestheater

Bei der Verleihung der Nestroy-Theaterpreise am Montag wurde als beste Bundesländerproduktion das Landestheater Niederösterreich mit „Lichter der Vorstadt“ in der Regie von Alexander Charim prämiert.

Alexander Charim verfasste das Stück nach Motiven des 2006 entstandenen gleichnamigen Films von Aki Kaurismäki. Die Uraufführung war am 22. April 2016, es war auch zugleich die letzte Premiere am Landestheater in der Ära Bettina Hering, auf der Bühne war damals das gesamte Ensemble zu sehen.

Charim: „Ein Platz, um meine Wahrheit zu erzählen“

In seiner Dankesrede erzählte Nestroy-Preisträger Alexander Charim über seinen ersten Theaterbesuch - 1989, „Lulu“, in einer Inszenierung von Peter Zadek, mit Susanne Lothar und Ulrich Wildgruber. Charim bedankte sich in einer sehr persönlichen Rede nicht nur bei seinem Team, sondern er meinte auch: „Theater ist vielleicht ein Ort, um eine Wahrheit zu erzählen. Und dieser Preis ist für mich ein bisschen die Bestätigung, dass ich hier Platz habe, um meine Wahrheit zu erzählen.“

Alexander Charim mit dem Nestroypreis 2016

APA/Herbert Neubauer

Nestroy-Preisträger Alexander Charim: „Theater ist vielleicht ein Ort, um eine Wahrheit zu erzählen“

Alexander Charim war bereits vor zwei Jahren in der Kategorie „Beste Bundesländer-Aufführung“ für einen Nestroy-Theaterpreis nominiert. Damals ging er mit seiner Inszenierung von Grillparzers „Weh dem, der lügt“ am Landestheater Niederösterreich ins Rennen, den Preis erhielt aber Susanne Lietzow (Theater Phönix in Linz mit Nestroys „Höllenangst“).

Lichter der Vorstadt, Ensemble des Landestheaters

Landestheater Niederösterreich

Das Ensemble des Landestheaters Niederösterreich spielte in „Lichter der Vorstadt“, der letzten Premiere unter Intendantin Bettina Hering (2.Reihe, 2.v.l.)

Stefanie Reinsperger ging bei den Nestroy-Theaterpreisen 2016 leer aus, im Vorjahr war sie Preisträgerin in der Kategorie „Bester Nachwuchs weiblich“. Die in Baden lebende neue Salzburger Buhlschaft war heuer in der Kategorie „Beste Schauspielerin“ für ihre Rolle in Peter Handkes „Selbstbezichtigung“ im Volx/Margareten nominiert.

Keinen Nestroy-Preis gab es auch in der Kategorie „Spezialpreis“ für die Produktion „Schutzbefohlene performen Jelineks Schutzbefohlene“. In der Produktion der „Schweigenden Mehrheit“ (Inszenierung von Tina Leisch und Bernhard Dechant) wirkten 40 schutzsuchende Darstellerinnen und Darsteller aus dem Lager Traiskirchen (Bezirk Baden) mit.

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