US-Wahl: Betriebe reagieren gelassen

Der Sieg von Donald Trump hat neben politischen Beobachtern auch heimische Wirtschaftstreibende überrascht. Die USA sind ein wichtiger Partner für Niederösterreich: 2015 wurden Waren im Wert von 957 Millionen Euro exportiert.

Die Vereinigten Staaten sind der sechstwichtigste Markt für die heimischen Unternehmen. Im vergangenen Jahr stiegen die Exporte niederösterreichischer Unternehmen in die USA stark an, konkret wurde ein Plus von 15 Prozent verzeichnet. Einer der Profiteure war der Schalungsspezialist Doka mit Sitz in Amstetten.

Dass mit Donald Trump der möglicherweise unberechenbarere Kandidat US-Präsident wurde, sieht der Geschäftsführer von Doka, Jürgen Obigli, gelassen: „Für uns ist Trump sicherlich nicht unser Wunschkandidat, aber dadurch, dass wir international sehr stark aufgestellt sind und in vielen Ländern täglich mit veränderter wirtschaftlicher oder politischer Situation arbeiten müssen, ist für uns der wichtige Markt Amerika nicht verloren. Der Wahlkampf war das Eine und die Realität kommt jetzt nach der Wahl.“

„Kein direktes Handelsrisiko“

Neben Doka sind auch etliche andere Unternehmen aus Niederösterreich in den USA tätig, etwa der Mechatronikkonzern Pollmann mit Sitz in Karlstein an der Thaya (Bezirk Waidhofen an der Thaya), die ZKW-Gruppe mit Sitz in Wieselburg (Bezirk Scheibbs) oder der Zuckerhersteller Agrana. Dessen Vorstandsvorsitzender Johann Marihart sagt gegenüber noe.ORF.at: „Wir sind lokale Produzenten, wir produzieren und verkaufen am lokalen Markt, das heißt: Ein direktes Handelsrisiko oder ähnliches ist nicht gegeben, ein Währungsrisiko in der Umrechnung aber schon. Ansonsten glaube ich, dass bellende Hunde bekanntlich nicht beißen.“

Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP) hofft, dass Trump als „Mann aus der Wirtschaft die wirtschaftlichen Beziehungen mit Europa weiter pflegen wird.“ Niederösterreich werde seinerseits den Markt in den USA weiter bearbeiten und Unternehmen bei ihren Aktivitäten in den Vereinigten Staaten unterstützen, kündigte Bohuslav an. Eine Chance für niederösterreichische Betriebe sieht sie in den Infrastrukturprojekten, die Trump in seiner ersten Rede ankündigte.

Links: