Verwirrung um Zuständigkeit von Kliniken

Mitte September ist die Abteilung für Unfallchirurgie vom Landesklinikum Mödling nach Baden übersiedelt. Es gibt jedoch noch oft Verwirrung, bei welchen Verletzungen die Patienten nun in welches Spital gehen sollen.

Im Krankenhaus in Mödling gibt es künftig nur noch eine 24-Stunden-Notfallambulanz. Kommt ein Patient also mit einer blutenden Wunde ins Spital, wird er auf jeden Fall versorgt. Muss die Wunde jedoch aufwendig genäht oder geröntgt werden, wird der Patient eventuell nach Baden transportiert. Kinder und Jugendliche sind davon wiederum ausgenommen und werden auch in Mödling komplett behandelt. Die neuen Zuständigkeiten sorgen bei vielen Patienten für Verwirrung.

Von der Landeskliniken-Holding heißt es, dass die neue Schwerpunktsetzung lange und ausgiebig an den Klinik-Standorten sowie über Inserate kommuniziert wurde. Wegen der Aufregung werde man nun aber einen weiteren Anlauf unternehmen. Das aktuelle Leistungsangebot sei jedenfalls auf der Klinik-Homepage im Detail beschrieben. Die Rettung fährt bei unfallchirurgischen Fällen grundsätzlich nur noch das Landesklinikum Baden an.

Rotes Kreuz beklagt „mangelhafte Übergabe“

Das Rote Kreuz Mödling beklagt wiederum, dass die Übergabe der Patienten im Spital nicht funktioniere. Die Klinik in Baden sei derzeit zu überlastet, kritisiert Michael Dorfstätter, Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes. Ein Gespräch zwischen den Sanitätern und den behandelnden Ärzten sei derzeit nicht möglich. Dorfstätter hofft, dass sich diese Probleme in absehbarer Zeit einspielen.

Diese Vorwürfe weist man bei der Landeskliniken-Holding vehement zurück. Während ein Sanitäter den Patienten nun bei der Leitstelle anmeldet, würde ihn ein Zweiter in den jeweiligen Behandlungsbereich bringen. Dort erfolge dann wie bisher die Übergabe des Patienten von der Rettung an das Klinikpersonal.

In einer Aussendung zu dieser Thematik fordert der Nationalratsabgeordnete Hannes Weninger (SPÖ) ein Mitspracherecht der Gemeinden bei der Fächerverteilung. Immerhin würden die 20 Gemeinden im Bezirk Mödling pro Jahr mehr als 30 Millionen Euro in den Niederösterreichischen Krankenanstalten-Zusammenarbeitsfonds einzahlen. „Das Land bucht den Gemeinden und Städten Monat für Monat Geld ab, entscheidet jedoch über die Köpfe hinweg“, kritisiert Weninger.

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