Industrie: „Wir brauchen mehr Wachstum“

Bei der Vollversammlung der Industriellenvereinigung Niederösterreich (IV NÖ) wurden Mittwochabend neue Ideen für den heimischen Industriestandort präsentiert. Die zentrale Botschaft: Das Wachstum stärken.

„Seit dem Jahr 2000 sind in Niederösterreich rund 100.000 Arbeitsplätze neu entstanden - das entspricht einem Anstieg von 14 Prozent“, sagte Thomas Salzer, IV-NÖ-Präsident, in seiner Rede Mittwochabend im Rahmen der Vollversammlung. Auf dem Erfolg ausruhen will er sich jedoch nicht. „Wir befinden uns mitten in einem dynamischen Strukturwandel“, sagte er nach einem Jahr an der Spitze der Industriellenvereinigung Niederösterreich.

Eine Strategie für den nationalen und internationalen Wettbewerb wurde daher am Nachmittag bei der vereinsinterne Klausur erarbeitet, am Abend wurden dann die Ergebnisse bei der Umdasch AG in Amstetten präsentiert. Die Schwerpunkte umfassten die Themenbereiche Aus- und Weiterbildung, Forschung und Entwicklung sowie Förderung von schnell wachsenden Unternehmen.

Salzer: „Bürokratieaufwand eindämmen“

Dort, wo Niederösterreich noch im Mittelmaß liege, müsse man eine Exzellenzstrategie entwickeln, so Salzer. Konkret sieht diese unter anderem vor, Vorreiter bei der administrativen Effizienz zu werden. „Hier gibt es noch viel zu erledigen, um den derzeit vorherrschenden Bürokratieaufwand für Betriebe einzudämmen“, so Salzer. Auch die Umstellung auf digitale Arbeitsplätze sowie ein neues Arbeitszeitmodell seien Teil der neuen Strategie, so Salzer.

„Wir haben noch immer zu wenig zukünftige Erwerbspersonen und Fachkräfte und zu wenig Investitionsanreize“, sagte Georg Kapsch, Präsident der österreichischen Industriellenvereinigung. Mit der neuen Strategie soll das Wachstum und der Wohlstand gestärkt werden. „Wir wissen, dass wir zumindest zwei Prozent Wachstum brauchen, um die Arbeitslosenquote halten zu können“, so Kapsch in seiner Rede.

Industrie als Jobmotor für Niederösterreich

Zu den Gästen zählte etwa Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav (ÖVP), die auf das Projekt „Wirtschaft 4.0“ verwies: „Wir wollen den Betrieben die Chance der Digitalisierung aufzeigen“. In einer Workshop-Reihe begleitet sie Unternehmen bei der Umstellung.

Landeshauptmann-Stellvertreterin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) betonte bei der Vollversammlung die Industrie als Jobmotor für Niederösterreich: „Die Industrieunternehmen schaffen etwa ein Viertel aller Arbeitsplätze im Land“, so Mikl-Leitner. Als nächster Schritt steht laut Kapsch nun die Evaluierung sowie die Umsetzung der genannten Ideen am Tagesplan der Industriellenvereinigung.

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