Bildungsdirektionen: Heuras sieht Pläne skeptisch

Die Bundesregierung plant die Zusammenlegung von Landesschulräten und Schulabteilungen und die Einrichtung eines pädagogischen Dienstes. Das sorgt bei Niederösterreichs Landesschulratspräsident Johann Heuras für Kritik.

Laut einem Gesetzesentwurf des Bildungsministeriums sollen die bisherigen Landesschulräte und Schulabteilungen in sogenannten Bildungsdirektionen zusammengelegt werden. Außerdem soll ein pädagogischer Dienst eingerichtet werden, der künftig etwa kontrollieren soll, ob Lehrer gut unterrichten. Bisher konnte der Bund zwar die Schulaufsicht kontrollieren, in der Praxis aber nicht direkt durchgreifen. Mit dem pädagogischen Dienst soll das anders werden, denn dessen Leiter soll dem Ministerium unmittelbar unterstehen.

Heuras: „Bei Spargedanken ist Reform abzulehnen“

Der Präsident des Niederösterreichischen Landesschulrates, Johann Heuras, kritisiert, dass die Pläne zu wenig kommuniziert und diskutiert wurden. „Es ist sehr viel überfallsartig passiert und ein bisschen kommt deshalb bei mir der Verdacht hoch, der Bund möchte sich viel stärkere Kontroll- und Durchgriffsrechte sichern“, so Heuras. Er sei skeptisch, ob das, was am Tisch liegt, eine gute Lösung ist.

Der pädagogische Dienst soll künftig nicht nur kontrollieren, ob Lehrer gut unterrichten, sondern auch, ob es zu viele Landeslehrer gibt. Auch das krisiert Heuras scharf: „Wenn hier die Unterstellung dahinterstecken sollte, dass wir zu viele Ressourcen oder zu viele Lehrer verbrauchen, dann sage ich Ihnen, das Land Niederösterreich zahlt schon jetzt 400 Posten dazu, weil wir das vom Bund nicht finanziert bekommen. Wenn hier ein Spargedanke dahinter liegt, dann ist diese Reform abzulehnen.“ Bis Weihnachten wollen SPÖ und ÖVP präsentieren, worauf sie sich bei den Bildungsdirektionen geeinigt haben.