Baumängel: Entschädigung für EVN
Der Betrag werde „keine wesentlichen Auswirkungen auf das Konzernergebnis der EVN“ haben, teilte die EVN in einer Aussendung mit. Die Begründung: „Die Mehrkosten, die der EVN durch die fast vierjährige Verzögerung der Fertigstellung bereits entstanden waren, wurden dadurch abgegolten“, so EVN-Pressesprecher Stefan Zach.
Kohlekraftwerk hatte Anlaufschwierigkeiten
Laut Schiedsspruch erhält die Betreibergesellschaft von Duisburg-Walsum rund 200 Millionen Euro Schadensersatz zugesprochen. An dieser Gesellschaft halten die EVN 49 Prozent, die STEAG mit Sitz in Essen 51 Prozent. Das Ergebnis des Schiedsspruchs werde im überwiegendem Ausmaß zu einer Reduktion der Anschaffungskosten für das Kraftwerk führen, so die EVN.
Das Kohlekraftwerk bei Duisburg im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen hatte Anlaufschwierigkeiten. Es hätte ursprünglich schon Anfang 2010 in Betrieb gehen sollen, die Grundsteinlegung war bereits im November 2006 erfolgt.
Probleme mit T24-Hochleistungsstahl
Dann gab es aber Probleme mit dem T24-Hochleistungsstahl des japanischen Hitachi-Konzerns. Diese neue Legierung sollte besondere Hitze aushalten, um die Kohle effizient zu verfeuern. Beim Schweißen mit dem neuen Werkstoff stellte sich jedoch heraus, dass der Kessel undicht war. 2011 musste der erste Probebetrieb abgebrochen werden.
Zwei Reparaturversuche scheiterten, die Energieversorger und Hitachi entschieden sich für den Einbau eines neuen Kessels mit einem anderen Stahl. Das Investitionsvolumen stieg laut Austria Presse Agentur von 820 Mio. auf 1,1 Mrd. Euro, die STEAG war mit hohen Abschreibungen konfrontiert. Der kommerzielle Betrieb erfolgte erst Ende 2013.
Links:
- EVN verklagt Konzern in Japan (noe.ORF.at; 9.12.2013)
- EVN AG
- STEAG