„White Maze“: Doku-Abenteuer bei minus 60 Grad

Die Extremskifahrer Matthias Mayr aus Droß (Bezirk Krems) und Matthias Haunholder aus Tirol haben als erste den Gora Pobeda, den höchsten Berg Ostsibierens befahren. Die Doku „The White Maze“ feierte am Freitag Niederösterreich-Premiere.

Nachdem Mayr und Haunholder bereits Ende Jänner in das im Nordosten Russlands gelegene Jakutien reisten, um sich auf den Gora Pobeda vorzubereiten, startete das Duo Ende April erneut Richtung Sibirien. Fernab jeglicher moderner Zivilisation wagten sich die beiden Österreicher im Tscherskigebirge in Bereiche vor, in denen vor ihnen noch nie ein Mensch auf Ski unterwegs war. „Wir haben zu Beginn unserer Planungen gar nicht gewusst, worauf wir uns da einlassen. Das Tscherskigebirge ist größer als die Alpen und trotzdem in Europa eigentlich unbekannt“, so Matthias Mayr.

Mayr und Haunholder am Gora Pobeda

Jonas Blum

Matthias Haunholder und Matthias Mayr am Gipfel des Gora Pobeda

Der Gora Pobeda ist mit 3.003 Metern der höchste Berg dieser Region und gilt vor allem wegen seiner abgeschiedenen geografischen Lage als schlafender Riese mit großem Gefahrenpotenzial. Eine Erstbefahrung wurde den Österreichern gar nicht zugetraut. „Alle haben uns abgeraten, das Projekt anzugehen. Dass vor uns noch nie jemand auf Ski dort unterwegs war, hat uns enorm angespornt und während den schwierigen Phasen immer für Optimismus gesorgt“, beschreibt Mayr die anfängliche Skepsis.

Abenteuer in einer der kältesten Regionen der Erde

Die Nordseite des Gora Pobeda ist von mehr als 60 Grad steilen Eisflanken bedeckt, die Südseite ist ebenfalls enorm steil und felsig. Darüber hinaus handelt es sich bei der Region um eine der kältesten der Erde. 60 Grad unter null sind im Winter keine Seltenheit. Die nächste Helikopterstation liegt 1.300 Kilometer entfernt. „Wäre uns etwas passiert, wäre an eine schnelle Rettung nicht zu denken gewesen. Deshalb haben wir uns so gut wie möglich vorbereitet, um uns im Notfall selbst helfen zu können", erzählt Haunholder.

Mayr und Haunholder am Gora Pobeda

Jonas Blum

Wasser gefriert an der Luft bei Temperaturen um minus 60 Grad sofort

Während ihrer Abenteuerreise traf das Team, das neben Mayr und Haunholder aus zwei Kameramännern und einem Fotografen bestand, auch auf die kulturelle Vielfalt Jakutiens. Goldgräberorte und ehemalige Kolchosen stehen in diesem Teil Russlands malerischem Nomadenleben gegenüber. „Das Zusammentreffen mit den Nomaden war für mich das Highlight der Reise. Die Menschen führen dort mit dem Wenigen, das sie haben, ein glückliches Leben“, schildert Mayr.

Die gesammelten Eindrücke ihrer Erlebnisse wurden, bildlich perfekt in Szene gesetzt, in 52 Minuten zusammengefasst. „The White Maze“ (deutsch: „Das weiße Labyrinth“) ist eine Abenteuer-Dokumentation, die durch fantastische Aufnahmen einer bisher völlig unbekannten Landschaft zu beeindrucken weiß.

Christoph Gregorites, noe.ORF.at

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