„Licht ins Dunkel“ startet mit Aktionstag

Bereits zum neunten Mal präsentiert der ORF einen „Licht ins Dunkel“-Aktionstag. Viele Sendungen am 28. November zeigen in Beiträgen Menschen und Einrichtungen, die von „Licht ins Dunkel“ unterstützt werden.

Der ORF Niederösterreich stellt die Familie Lebitsch aus Hochneukirchen (Bezirk Wr. Neustadt) vor: Das älteste der vier Kinder, der 13-jährige Matthias, ist von Geburt an schwer behindert, kann weder laufen noch sprechen und ist auf eine Rund-um-die-Uhr-Betreuung angewiesen. Die Anschaffung von Geräten, die Matthias helfen, ein gutes Leben zu führen, ist für die Familie mit großem finanziellem Aufwand verbunden.

„Licht ins Dunkel“ half schon einmal, erzählt Vater Christian Lebitsch: „Wir haben einen Lift in unser Einfamilienhaus einbauen lassen, um Matthias vom Keller ins Wohngeschoss und auch weiter ins Schlafzimmer und ins Bad zu bringen. Zum Lift und zu seinem ersten Rollstuhl kam Geld von ‚Licht ins Dunkel‘.“

Matthias Lebitsch aus Hochneukirchen

Christian Lebitsch

Matthias braucht wieder Hilfe

Auch ein Pflegebett, ein neuer seiner Größe angepasster weiterer Rollstuhl und ein Sitzstuhl für drinnen wurden angeschafft. Das neueste Gerät, in dem Matthias mithilfe eines Motors „geht“ oder vielmehr bewegt wird, damit seine Muskulatur nicht ganz verkümmert, kostete 26.000 Euro.

Man sieht es Matthias an, wie sehr er Spaß an der neuen, noch ungewohnten Bewegung hat. Kaum hebt ihn sein Vater in das ungewöhnliche „Turngerät“, strahlt er übers ganze Gesicht. 45 Minuten schaffe er an guten Tagen, erzählt sein Vater, dem man die Freude über die neuen Möglichkeiten für seinen Sohn ansieht.

Christian Lebitsch, der seinen Sohn mit großer Zuneigung umgibt, weiß: „Er muss lernen, sein eigenes Gewicht zu tragen, weil er drauf steht, und er ist eingeschnallt und kann nicht ausweichen. Wenn er drinnen steht, gibt es über eine Fernbedienung die Möglichkeit, dass er gehen muss.“ Natürlich schaltet der Motor automatisch aus, sobald Matthias sich gegen die Bewegung sperrt.

Ein Fahrrad mit Rollstuhl kostet 15.000 Euro

Jetzt geht es wieder um eine teure Anschaffung, damit Matthias die Familie wieder auf Ausflügen begleiten kann: „Früher ist Matthias immer mitgefahren, in einem Radanhänger“, erzählt sein Vater, „nachdem er zu groß geworden ist, haben wir ihn immer zu Hause gelassen. Dann haben sich die Kinder beschwert, warum Matthias nicht mitfahren darf. Also haben wir uns ein Rad ausgeborgt mit einem Rollstuhl drauf, das wir auch kaufen wollten. Nur habe ich nicht gewusst, dass das 15.000 Euro kostet.“

Familie Lebitsch bei einem Radausflug

Christian Lebitsch

Der Wunsch nach einem Rollstuhl-Fahrrad steht bei Familie Lebitsch ganz oben

Daraufhin beschloss Lena, Matthias‘ elfjährige Schwester, mit einer ungewöhnlichen Aktion Geld für den Fahrrad-Rollstuhl zu sammeln: „Ich möchte Lieder komponieren“, so die begabte Musikschülerin. Sie spielt Klavier und Gitarre, ist Chormitglied der Musikschule „Bucklige Welt“ und nebenbei auch noch eine ausgezeichnete Schülerin. „ Das ist eigentlich keine Idee, das ist einfach so gekommen.“, meint sie, für die es selbstverständlich ist, dem Bruder zu unterstützen.

Lena komponiert und singt für ihren Bruder Matthias

Zehn Lieder komponierte Lena bis jetzt, sie gewann auch schon einen Kompositionswettbewerb. Die Band „Since Eleven“ wurde rasch im Bekanntenkreis gegründet. Ein Song mit dem Titel „Think of me“ ist bereits auf YouTube zu hören. Gerade jetzt hat Lena ein Weihnachtslied eingesungen, das ebenfalls auf YouTube zu sehen ist.

Vater Christian Lebitsch ist stolz auf das Engagement seiner begabten Tochter: „Ich könnte nicht selbst singen und komponieren. Aber Lena ist sehr begabt, es macht ihr Spaß. Sogar am Sonntag, wenn wir anderen noch schlafen wollen, steht sie schon auf und geht Klavier spielen.“

Mit dem Erlös aus den CD-Aufnahmen hofft die Familie, den ersehnten Fahrrad-Rollstuhl für Matthias anschaffen zu können. Die Familie Lebitsch wird auch in der „Licht ins Dunkel“- Sendung am 24. Dezember im Landesstudio Niederösterreich zu Gast sein.

Karina Fibich, noe.ORF.at

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