Satelliten mit Isolation aus NÖ starten ins All
Bei der neuen Satellitenflotte handelt es sich um die zweite Generation des schon im Einsatz befindlichen „Iridium“-Systems, mit dem seit 1998 weltweite Sprach- und Datenübermittlung, auch in abgelegene Gebiete, möglich ist. Diese 66 Trabanten sind mittlerweile in die Jahre gekommen.
Deshalb baut das US-Unternehmen Iridium Communications Inc. ein neues globales Handy-Kommunikationssystem auf und hat die Firma Thales Alenia Space aus Frankreich mit dem Bau der 81 Satelliten beauftragt. Die Iridium-NEXT Satelliten werden in Zukunft zusätzlich auch weltweiten Breitband-Internetzugang anbieten können.
Iridium Satellite
780 Kilometer Flughöhe
Die Wiener Firma RUAG Space - nach eigenen Angaben Marktführer in Europa bei Weltall-Thermalisolierung - erhielt den Zuschlag für den mehrere Millionen Euro schweren Isolations-Auftrag. Satelliten und Raumsonden müssen den unwirtlichen Temperaturen im Weltall zwischen minus 200 und plus 200 Grad standhalten und werden deshalb mit Folien gedämmt. Im Fall von „Iridium-NEXT“ sollen sie stabile Temperaturverhältnisse für die geplante Funktionsdauer von 15 Jahren in ihrer Flughöhe von 780 Kilometern garantieren.
Der ursprünglich schon für September geplante erste Start war wegen der Explosion einer „Falcon 9“-Rakete am US-Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida am 1. September verschoben worden, heißt es in einer Aussendung des US-Unternehmens. Der Start der ersten Tranche ist nun für Dezember geplant.
Bis Ende 2017 sollen schließlich alle 70 Satelliten ins Weltall gebracht worden sein. Sie umkreisen die Erde in nur 780 Kilometer Höhe auf sechs unterschiedlichen Umlaufbahnen. Die verbleibenden Satelliten werden als Reserve entweder bereits ins Weltall gebracht oder vorerst noch auf der Erde gelagert, heißt es in der Aussendung.