91-Jährige ist Seniorensportlerin des Jahres

Margit Schieder aus Hollabrunn ist 91 Jahre alt und hält seit den 1940er Jahren einen Tischtennisschläger in der Hand. Dafür wurde sie nun als Niederösterreichs Seniorensportlerin des Jahres geehrt.

Vom Radfahrer über den Bergsteiger bis zum Skifahrer – das Land Niederösterreich hat erstmals die besten Seniorensportlerinnen und Sportler des Jahres geehrt. Da durfte auch Margit Schieder nicht fehlen, die in der Tischtennis-Halle in Sierndorf ihr „zweites Zuhause“ hat. Das Training mit den jüngeren Teamkollegen und auch mit ihrer Schwester hält die 91-Jährige jung.

Die ersten Erfahrungen mit Ball und Schläger hat Schieder allerdings auf einem ungewöhnlichen Schauplatz gemacht: „Meine Eltern sind früher immer mit Freunden in die Hollabrunner Badearena gegangen und haben dort im Heizraum Tischtennis gespielt. Da durfte ich mitgehen und ab diesem Zeitpunkt war mir klar, dass Tischtennis mein Sport ist und ich nichts anderes machen möchte“, erinnert sich Schieder an ihre Anfänge.

Erste Landesmeisterin der Geschichte

1943 macht Margit Schieder ihre ersten Versuche mit dem Schläger. Sie nimmt wenig später an den damaligen Kriegsmeisterschaften teil und wird auch allererste Landesmeisterin. Danach gründet sie den Tischtennisverein Hollabrunn. Nur ihrem Mann geht die große Leidenschaft zum kleinen Ball manchmal ein bisschen zu weit. „Er hat gesagt, dass ich aufhören soll, wenn ich einmal keinen Pokal mehr gewinne. Aber das war für mich nur eine zusätzliche Motivation und es ist ihm nicht gelungen, mir diesen Sport auszureden“, lacht Schieder.

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Seniorensportlerin des Jahres

Sie ist 91 Jahre alt, zum „alten Eisen“ gehört sie im Sport aber noch lange nicht: Margit Schieder aus Hollabrunn

Auch ihre Tochter Eva hat sich von der Leidenschaft anstecken lassen. „Meine Mutter braucht sich nur an die Platte stellen und sie ist glücklich und zufrieden“, freut sich Eva Graser über den Bewegungsdrang ihrer Mutter. Für Sierndorfs Tischtennis-Obmann Albert Wilder ist Margit Schieder ein Paradebeispiel für sportliche Beteiligung im hohen Alter: „Wenn ältere Leute zu mir kommen und sagen, dass sie für Tischtennis zu alt sind, erzähle ich ihnen immer von Margit Schieder. Es ist unglaublich, was diese Frau leistet.“

Schieder selbst hat noch lange nicht genug: „Wenn ich so weiterlebe und gesund bleibe, darf ich vielleicht noch einmal an einer Ehrung teilnehmen und dann gelingt es mir noch, meinen 100. Geburtstag zu feiern“, freut sich Margit Schieder auf weitere sportliche Glanzlichter in ihrer langen Tischtennis-Karriere.