Vor Weihnachten: Vergabestopp im Tierheim

Das Tierheim in Königstetten (Bezirk Tulln) hat vor und nach den Weihnachtsferien einen Vergabestopp eingeführt. „Wir wollen verhindern, dass die Menschen unüberlegt Tiere anschaffen“, sagt Tierheim-Leiterin Beatrice Aigner.

Der alljährliche Aufruf von Tierschützern vor Weihnachten, keine lebenden Tiere unter den Christbaum zu legen, hat schon fast Tradition. Alle Jahre wieder wird er allerdings nach wie vor ignoriert. Beatrice Aigner leitet seit etwas mehr als drei Jahren das Tierheim in Königstetten. Sein Einzugsgebiet umfasst insgesamt 26 Gemeinden. Es befinden sich mehr als 70 Tiere in ihrer Obhut, allen voran Katzen, die zum Teil krank sind.

Katze auf Geschenk

Tierheim Mentlberg

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Nach wie vor werden unüberlegt Tiere über das Internet gekauft oder an Parkplätzen oder Raststetten von undurchsichtigen Anbietern übernommen. Sie sind meist schlecht gehalten und werden zu früh von ihren Eltern getrennt. „An und für sich war früher der Unterschied, dass nach den Sommer- und Winterferien das große Aussetzen stattgefunden hat. Jetzt, aufgrund des Billigimports werden das ganze Jahr über Tiere ausgesetzt und abgegeben. Da müssen wir vom Tierheim oft helfen“, sagt Aigner.

Tiere abseits von Feiertagen „in Ruhe“ anschaffen

Als Konsequenz hat man in Königstetten einen Vergabestopp vor und nach den Weihnachtsferien eingeführt. „Wir wollen verhindern, dass die Menschen unüberlegt Tiere anschaffen, die dann wieder im Tierheim abgegeben werden, weil man merkt, dass man dem Tier nicht gewachsen ist, weil man dem Kind nachgegeben hat und dann draufkommt, das war doch nicht das Richtige.“ Will man sich ein Tier anschaffen, sollte das abseits von Feiertagen in Ruhe überlegt und mit der ganzen Familie besprochen werden.

Königstetten ist eines von zehn Heimen des Tierschutzverbandes Niederösterreich. Der Wunsch der Tierheim-Leiterin: „Meiner Meinung nach sollte es mehr Tierheime geben. Wir sind oft unter Zugzwang bei behördlichen Beschlagnahmen, bei Tiermessis (Animal Hoarding), wenn Tiere zurückgelassen werden, dann kommen wir oft an unsere Grenzen.“

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