Heiratsschwindler hatte zahlreiche Opfer

Kriminalisten aus Niederösterreich und Tirol konnten einen 51-jährigen Heiratsschwindler ausforschen. Jahrelang soll er mehr als zehn Opfer aus Niederösterreich und Tirol um mehrere hunderttausend Euro betrogen haben.

Der 51-jährige Alexander Maximilian K. hatte in seinem Leben bisher viele Namen. Alexander Rast, Alexander Posch, Alexander Neils oder Gerhard Posch, unter diesen falschen Namen verübte er Betrugshandlungen und andere strafrechtliche Delikte. Er soll laut Polizei in den letzten acht Jahren eine derzeit noch unbekannte Anzahl an Personen am Vermögen geschädigt haben. Bislang wurden mehr als zehn Opfer aus Niederösterreich,, vor allem aus dem Bereich rund um Tulln, Tirol und Wien ausgeforscht. Weitere Opfer werden auch in Oberösterreich und in der Steiermark vermutet.

Opfer über Internet-Partnerbörsen kennengelernt

„Der Verdächtige konnte seine Opfer besonders geschickt manipulieren“, sagt ein Ermittler gegenüber noe.ORF.at. Der 51-Jährige gab sich laut Polizei als Geschäftsmann aus und lernte seine Opfer über Internet-Partnerbörsen kennen, so auch bei einem Haft-Freigang im Jahr 2007.

Die Akademikerin aus Niederösterreich glaubte neun Jahre lang eine Lebensgemeinschaft mit dem Mann zu führen, während er parallel auch andere Frauen getroffen und geschädigt haben soll. Seine regelmäßige Abwesenheit soll er mit Geschäftsreisen erklärt haben. Am Ende verlor die Frau ihr Haus. Sogar von den Sparbüchern ihrer Kinder soll der mutmaßliche Betrüger nicht zurückgeschreckt haben.

Foto des Heiratsschwindlers

LPD NÖ

Die Polizei vermutet weitere Opfer

Kein Konto und kein Wohnsitz

Einem Opfer aus Tirol soll der Mann für die Vermittlung eines Operationstermins bei einem renomierten Arzt 23.000 Euro abgenommen haben. Die Frau wurde von dem Arzt zwar behandelt, der Mediziner wusste jedoch nichts von dem Geld und hat es weder gefordert noch erhalten, so die Polizei. Selbst Notare sollen auf auf den Betrüger reingefallen sein. Der 51-Jährige wurde im Oktober 2016 in Kufstein festgenommen und befindet sich in der Justizanstalt Innsbruck in Haft.

Die Kriminalisten haben den Verdacht, dass der Mann sogar Haftinsassen während seiner Gefängnisaufenthalte betrogen haben soll. Laut derzeitigem Ermittlungsstand hat der Mann kein Konto und keinen fixen Wohnsitz. Wo das erschlichene Geld hingekommen ist, das ist Gegenstand der Ermittlungen. Mögliche weitere Geschädigte mögen sich mit dem Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Wirtschaftskriminalität, Telefonnummer 059133-30-3333 in Verbindung zu setzen.