Müllzug auf dem Weg nach Zwentendorf
Rom hat ein Müllproblem und in Niederösterreich soll es gelöst werden. Seit Jahren fehlen in Italiens Haupstadt ausreichend große Entsorgungsanlagen, etwa zur Müllverbrennung. Deshalb exportiert Rom seinen Abfall ins Ausland, auch nach Österreich. Ein erster Zug mit ungetrenntem Müll aus Rom fuhr am Sonntag in Richtung Österreich ab. Der Müll soll in der EVN-Verwertungsanlage in Zwentendorf-Dürnrohr verbrannt werden.
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Mülleinfuhr auf 70.000 Tonnen beschränkt
Der Zug ist mit 70 luftdicht verschlossenen Containern beladen, in denen etwa 700 Tonnen Müll transportiert werden. Er soll in den nächsten Tagen in Zwentendorf ankommen. Laut EVN-Sprecher Stefan Zach werden im Lauf des nächsten Jahres hundert solcher Züge nach Niederösterreich kommen. Maximal 70.000 Tonnen Müll dürfen dabei in Summe aus Rom nach Österreich eingeführt werden.
Die EVN, die an der Übernahme des Mülls verdient, nutzt diesen als zusätzliches Brennstoffmaterial. Die Verwertungsanlage in Zwentendorf hat eine Kapazität von 500.000 Tonnen Müll pro Jahr. Erzeugt werden dort Fernwärme für Unternehmen und Haushalte sowie Strom für rund 170.000 Haushalte.
Pläne für Müllverbrennung in Rom scheiterten
Der Transport des Mülls nach Österreich und in andere Länder ist zur Entlastung der italienischen Hauptstadt dringend notwendig. Bisher ließ sich die Entsorgung direkt in Rom nie umsetzen. Die Deponie Malagrotta widersprach geltendem EU-Recht, sie wurde im Jahr 2013 geschlossen. Danach suchte Rom vergeblich nach anderen Entsorgungsmöglichkeiten. Pläne für die Errichtung von Müllverbrennungsanlagen scheiterten an massiven Anrainerprotesten.
Link:
- Römischer Müll wird in Dürnrohr zu Energie (noe.ORF.at; 29.11.2016)